masterstudienplätze : Kein akademisches Studium mehr
Die von Senator Dräger angesetzte geringe Anzahl an Masterstudienplätzen bestätigt die Warnungen, die von den Kritikern der Hochschulreform zu hören waren: Der gesamte Geist der akademischen Ausbildung in Deutschland ist im Wandel begriffen – und das Niveau der Lehre an den Universitäten droht zu sinken.
KOMMENTAR VON MART-JAN KNOCHE
Bislang gab es vor allem zwei Befürchtungen: Erstens, dass der konsekutive Aufbau der Studiengänge mit einem Niveauverlust einhergehen wird, da für viele Studierende nach nur sechs – berufsqualifizierenden – Semestern Schluss sein wird. Die vertiefenden Master-Studiengänge sollten zudem mit Zulassungsschranken versehen werden. Nicht mehr einem akademischen Bildungsgrad, sondern vielmehr einer theoretischen Berufsausbildung gleiche der Bachelor-Abschluss, warnten die Kritiker.
Zum Zweiten wurde befürchtet, dass durch die komprimierte und arbeitsmarktorientierte Studienstruktur die geisteswissenschaftlichen Disziplinen in Existenznot geraten. In sechs oder acht Semestern ist eine ausreichende Qualifizierung nicht erreichbar. Hamburg zählte von Anfang an zu den Vorreitern bei der Umsetzung Hochschulreform. Dräger hat es mit seinem unausgegorenen Reformeifer geschafft, das Befürchtete in die Tat umzusetzen.