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Sehr nachdenklich sieht Ernesto Cardenal auf seinem neuen Buch aus. Es heißt „Im Herzen der Revolution“ und ist der dritte Band seiner Erinnerungen. Vielleicht schaut Cardenal so nachdenklich, weil es mit der Revolution in Nicaragua dann doch nicht so richtig geklappt hat. Leider. Es war doch so schön damals, als die Sandinisten den fiesen Diktator aus dem mittelamerikanischen Land trieben, und im Hintergrund als Friedensengel schwebte er: Ernesto Cardenal, Dichter, Priester, Theologe der Befreiung. Nicaragua-Kaffee war praktisch Pflicht, und der Papst bekam einen wutroten Kopf, wenn er bloß den Namen des Unbotmäßigen hörte. In Hamburg wird der 79-Jährige am Freitag seine Deutschland-Lesereise beginnen. Zuvor aber wird er tun, was selbst Revolutionäre im Ruhestand nie tun sollten: Er wird sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen. In Anwesenheit zweier CDU-Senatsmitglieder. Und das alles bloß, weil Hamburg mit dem nicaraguanischen Léon eine Städtepartnerschaft unterhält. wie