lokalkoloratur :
Es sind dicke Bretter, die er bohren muss. Hüseyin Yilmaz will junge Migranten in Arbeit und Ausbildung bringen. Um Lehrstellen zu akquirieren, klappert er regelmäßig Betriebe in der ganzen Stadt ab und bespricht sich mit Betriebs- und Personalräten. „Das ist eine Sisyphos-Arbeit“, sagt der aus der Türkei stammende Sekretär beim Hamburger DGB. Weil die meisten Betriebe ihre Bewerber nach Schulnoten und Abschlussgrad „aussortieren“, hätten Migranten kaum Chancen, warnt Yilmaz. Denn fast 40 Prozent der hiesigen Migrantenkinder schafften nur den Hauptschulabschluss, nahezu ein Fünftel breche die Schule sogar ab. „Ihre Qualitäten wie Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz bleiben ungenutzt“, rügt der 55-Jährige, der in den 70er-Jahren hier Holzwirtschaft studierte. Eigentlich hatte er nach dem Examen nach Antalya zurückkehren wollen. Dann aber blieb er, weil der DGB rief. 25 Jahre ist das jetzt her. wei