letzte Fragen :
Warum bremsen Frauen ihr Fahrrad so komisch mit den Füßen [Kurzfassung]? (27. 12.)
Diese Frauen haben heftige Menstruationsschmerzen und versuchen mit dieser Bewegung, die Bauchmuskulatur zu entspannen, die völlig verkrampft ist. Handbremsen sind hierfür völlig ungeeignet. Da die meisten modernen Fahrräder vorne zwei Handbremsen haben, ist eine vergleichbare Wirkung durch die Rücktrittbremse nur dann erreichbar, wenn die Frau abwechselnd die rechte und dann die linke Pedale tritt, um eine symmetrische Wirkung zu erzielen. Das ist technisch nicht gewollt und lenkt letztendlich nur vom eigentlichen Verkehrsgeschehen ab.
Übrigens erhöhen sich die Schmerzen automatisch drastisch, wenn ein Mann der Frau, die gerade den Kurbelabzieher in der Hand hat, um die Pedalarme parallel zu montieren, das Werkzeug mit der Bemerkung, sie verstehe nix von Technik, aus der Hand reißt.
Denn so hat sie nicht die Möglichkeit, den bereits erfundenen Känguruhantrieb mit Rückholfeder nachzubauen. Sie kann die symmetrische Entkrampfung weiterhin nur durch Abstoppen mit den Füßen erreichen. Was technisch gesehen doch auch die einfachere Lösung ist. So hat sie mehr Zeit für Wärmflasche, Kräutertee usw.
PS: Schlagen Sie mich nicht, meine Damen. Ich weiß, es war bisher eine geheime Tradition. Ich empfehle einen Nierengurt, auch im Sommer, oder weiterhin neue Schuhe.
Johanna Lindemann, Kiel Fachkraft im Fahrradeinzelhandel
Können Vierbeiner Handstand machen? (24. 1.)
Einige Tiere können das, was bei uns Menschen ein „Handstand“ ist. Da aber Tiere keine Hände haben, muss es richtig „Vorderpfotenstand“ heißen. Im Fachjargon der Dompteure spricht man vom „Hochgehen auf die Vorderbeine“. Wobei gesagt sei, dass kein Tier dies in freier Wildbahn macht, sich somit die Frage stellt, ob es nicht in die Kategorie „Tierquälerei“ gehört.
Silke Kray, Kempten
Vorausgesetzt, sie/wir würden die vier Beine als Hände begreifen, machten sie ja ständig Handstand, sogar auf allen vieren. Wobei einige Exemplare unter der Zirkuskuppel natürlich zusätzlich den Hinter- wie auch den Vorderhandstand beherrschen müssten.
Rose Remmert, Freiburg
Notgezwungen im Zirkus. „Dressur“ sagt man beschönigend dazu.
Gerd Neurath, Saarbrücken
Ja. Mein Pudel Zippy (ein Weibchen) konnte das. Beim Pinkeln an Hauswand, Laterne oder Baum riss sie stets die Hinterläufe senkrecht in die Höhe, verharrte so kurz im Handstand (also auf den Vorderpfoten) und senkte sich erst dann langsam zum eigentlichen „Geschäft“ ab. Ein heiteres Schauspiel für vorbeigehende Passanten. [Ob ein Hunde-Urologe das auch so heiter gefunden hätte, grübelt besorgt die Red.]
Andreas Buchwald, Hannover
Wie so oft alles eine Frage der Maße (ggf. auch Masse!): Einen Chihuahua oder ein Katzenbaby so auf der Hand zu halten, dass es steht, mag gelingen. Aber versuch das mal mit einem Mops oder einem Deutschen Schäferhund!
Wolf Schairer, Elmshorn
In Anlehnung an Derridas Theorie der Différence lässt sich leicht abgewandelt sagen: Eine Hand ist, was sie ist, weil sie nicht ist, was sie nicht ist. Es muss also eine Unterscheidung getroffen werden hinsichtlich dessen, was eine Hand nicht ist, beispielsweise kein Fuß, kein Kopf usw.
Mit dem Fuß und dem Kopf verhält es sich ähnlich, hier tut sich ein zirkuläres Verhältnis auf. Die Pfote des Vierbeiners muss daher unterscheidbar sein. Nur wovon? Wir können jedoch nur unterscheiden zwischen Vorder- und Hinterpfote, und wenn wir uns auf die Pfote allein beschränken wollen, fehlt diejenige Seite der Differenz, die beim Menschen als Fuß ihre Bezeichnung gefunden hat. Ein Vorderpfotenstand wäre also vorstellbar. [Auch für den Hund oder nur für Derrida? Die Red.] Rico Hofmann, Dortmund
Warum braucht ein Eierkocher für mehr Eier weniger Wasser als für weniger Eier? (30. 1.)
Weil mehr Eier mehr (aus-)schwitzen als weniger Eier. Der Eierkocher nutzt den Eierschweiß zum Garen. Und daher braucht man bei mehr Eiern weniger Wasser! Barbara Kirsch, Lüneburg
Mehr Eier = weniger Luft im Garraum. Weniger Eier = mehr Luft. Um diese größere Luftmenge durch Dampf zu füllen, braucht es mehr davon, also mehr Wasser. Gleichzeitig kondensiert an mehr Eiern mehr Dampf und tropft zurück. Die Kochzeit ist bei beiden Eiermengen identisch (behaupte ich einfach so).
Wolf Schairer, Elmshorn
Alles Verdrängung! Claudia, Berlin
sowie Sebastian Lovens, auch Berlin
Weil im Einkocher im Gegensatz zum herkömmlichen Kochen die Eier nicht im Wasserbad gekocht, sondern im Wasserdampf „gegast“ werden. Ist das eingefüllte Wasser im Eierkocher restlos verdampft und entwichen, sind die Eier fertig. Befinden sich mehr Eier im Eierkocher, so nehmen sie mehr Volumen ein als ein einzelnes Ei. Demzufolge braucht nicht so viel Wasser verdampft zu werden, um den Eierkocher mit Wasserdampf zu füllen.
Michael Lange, Essen
Der Kochvorgang ist beendet, wenn das gesamte Wasser verdampft und in die Umwelt ausgetreten ist. Befinden sich nun viele, zunächst noch kalte Eier im Eierkocher, kondensiert der Wasserdampf an diesen und tropft wieder in die Wasserschale zurück. Sind wenige Eier im Gerät, kondensiert weniger Wasser, und es ist somit schneller verdampft. Rico Hofmann, Dortmund
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