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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum läuten Telefone auch bei Stromausfall? (14. 2.)

Weil das leitungsgebundene Telefonnetz eine eigene Stromversorgung hat, die über Akkus und Notstromaggregate gepuffert wird. Telefone an Telefonanlagen benötigen jedoch einen eigenen Netzanschluss. Bei Stromausfall fällt die Anlage aus. Meist ist jedoch mindestens ein Telefon auch bei Telefonanlagen direkt mit dem Telefonnetz verbunden, sodass dies auch bei Stromausfall klingeln kann. Das gilt jedoch nicht für alle an der Telefonanlage angeschlossenen Telefone. Somit läuten nicht alle Telefone auch bei Stromausfall. Otto Ullrich, Berlin

a.) Damit wir wissen, dass das Leben trotzdem weitergeht. b.) Gegenfrage: Netztelefone oder Mobiltelefone? Netztelefone haben eine eigene Stromversorgung. Allerdings klingeln die nicht, die über sonstige Geräte mit Versorgung (z. B. Steckernetzteil) über das „normale“ Stromnetz betrieben werden. Wenn bei Mobiltelefonen der Akku leer ist, klingeln die auch nicht mehr.

Rolf Wallenwein, Mannheim

Herkömmliche (analoge) Telefone läuten am herkömmlichen (analogen) Telefonanschluss, weil sie über die Telefonleitung aus der Vermittlungsstelle des Netzbetreibers versorgt werden. Wenn ISDN ins Spiel kommt, wird die Sache komplizierter: Wenn, wie üblich, daran eine Telefonanlage hängt und daran analoge Telefone oder Fax, dann schweigen die bei Stromausfall! Es sei denn, du hast für die Telefonanlage lokal eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) installiert. Das ist aber nicht üblich.

Wenn ein oder mehrere ISDN-Telefone direkt am ISDN hängen, wenn davon eines fähig ist zur Notspeisung und auch auf „Notspeisung“ geschaltet ist (das darf nur eines pro Anschluss sein), dann wird das bei Stromausfall aus dem ISDN-Netz versorgt, wie früher ein analoges Telefon aus dem analogen Netz. Christoph Schmees, Bremen

Wie sonst könnte man dem Elektrizitätswerk mitteilen, dass der Strom ausgefallen ist! Wolfgang Birtel, Mainz

Damit Tante Uschi und Nachbar Klaus anrufen können: „Sach ma, ist bei euch auch dunkel?“ Benny Holler, Düsseldorf

Aus demselben Grund, wie wenn der Strom funktioniert: weil jemand anruft! Joachim Holtmann, Kassel

Warum sind Lichtschalter von Toiletten immer außen angebracht? (14. 2.)

Für Nötigstmüssende ein verständnisvoller Segen! Keine Zeit für langes Suchen im Klo! Macht Müsser äußerst froh. Klaus Türk, Braunschweig

a.) Es gibt Lichtschalter mit integrierter Leuchte, die anzeigen, ob innen das Licht brennt – und somit evtl. jemand drin ist. b.) Es gibt Lichtschalter ohne integrierte Leuchte. a.) + b.) haben gemeinsam, dass, wenn sie betätigt werden, innen das Licht ausgeht, und wenn jemand drin ist, im Allgemeinen sofort ein Ruf „Licht an!“ aus der Toilette kommt. Somit weiß die Person mit Bedürfnis, dass die Toilette besetzt ist. Wenn das Licht aus und jemand drin war, wacht diese Person evtl. auf und gibt die Toilette endlich frei. Bei vielen anderen Möglichkeiten: sofort rein und erleichtern!

Rolf Wallenwein, Mannheim

Sind sie gar nicht immer. In meinem Haus sind bei zwei Toiletten die Schalter innen. Weshalb macht man sich überhaupt Gedanken über die Anbringung des Lichtschalters in Toiletten oder anderen „Nassräumen“? Das hat damit zu tun, dass nasse Hände oder Wasserspritzer sich oft nicht gut mit Elektrizität vertragen … Also muss man den Lichtschalter vor nassen Händen bzw. die nassen Hände vor Lichtschaltern (und Steckdosen!) schützen. Dazu bringt man den Schalter möglichst weit aus dem Gefahrenbereich heraus. Das geht auf zwei Weisen: draußen anbringen oder drinnen sehr hoch mit einer Schnur zum Schalten. Die zweite Variante findet man auch oft in Altbauten. Für die Abstände der elektrischen Installation vom „Spritzbereich“ gibt es Normen und Vorschriften. Frag mal einen Elektriker deines Vertrauens. Christoph Schmees, Bremen

Zur Zeit der Elektrifizierung war man noch so verschämt, dass man zu Unterwäsche lieber „Unaussprechliche“ sagte. Wie sollte man erst ein Klo nennen? Damit Gäste des Hauses also gar nicht erst in die Verlegenheit kamen, nach dem „Ort“ zu fragen, brachte man die Lichtschalter außen an, dann wusste jeder gleich: Hier geht’s zum Kacken!

Joachim Holtmann, Kassel

Aus Sicherheitsgründen, die in der DIN VDE 0100 festgelegt sind. In größeren Bädern mit Toiletten, in denen genügend Abstand zwischen Wasserhähnen und Lichtschaltern ist, damit man auch in ungünstigen Konstellationen keinen Stromschlag bekommen kann, sind die Lichtschalter auch in den Räumen erlaubt. Auch in kleinräumigen Toiletten darf der Lichtschalter innen liegen, wenn das Licht über ein mit Niederspannung gesteuertes Relais (Stromstoßrelais) erfolgt, wie ich das bei mir eingerichtet habe. Also nicht immer sind die Lichtschalter für Toiletten außen. Otto Ullrich, Berlin

Das hat man inzwischen geändert, damit Klein Fritzchen nicht mehr einfach das Licht ausmachen kann, wenn Oma auf dem Klo sitzt und das Kalenderblatt liest. Rose Remmert, Freiburg

Nervenkitzel! Benny Holler, Düsseldorf

Warum ist der Februar kürzer als alle anderen Monate? (7. 2.)

Kälte zieht alles zusammen: Weil der Februar der kälteste Monat im Jahr ist, ist der Februar auch der kürzeste Monat. Januar und Dezember sind zwar auch kalt, aber die vielen Kerzen und das Silvesterfeuerwerk dehnen sie in die Länge. In diesem Jahr schlägt die globale Klimaerwärmung zu Buche, sodass der Februar mit 29 Tagen länger ist. Wanderklause

Weil irgendeiner eben immer den Kürzeren zieht. Sebastian Lovens, Berlin

Das Grundproblem liegt ja in der begrenzten Anzahl der Tage eines Jahres, meistens sind dies 365, und darin, diese Tage auf die verschiedenen Monate zu verteilen. Da das altrömische Kalenderjahr mit dem 1. März begann, war der Februar somit der letzte Monat des Jahres und teilte das Schicksal aller „Letzten“: Man muss nehmen, was übrig bleibt. Übrig blieben halt nur 28,25 Tage. Dieser Makel kann jedoch durch Folgendes ausgeglichen werden: Der lateinische „februarius“ oder „Reinigungsmonat“ lebt in der heutigen Karnevalstradition fort, bei der man sich über 6 Tage hinweg durch permanenten, selbst reinigenden Genuss von allen Varianten des (desinfizierenden) Alkohols sämtlicher Sorgen entledigt. Da mit dieser Praxis, bei der der abendliche Tanz und der morgendliche Frühschoppen nur von einer halben Portion Schlaf getrennt werden, die „gefühlte“ oder „bewusst erlebte“ Zeit um etwa 2 bis 3 Tage höher ist als bei normalem Schlafverhalten, werden die 2 bis 3 fehlenden Tage somit mental ausgeglichen. Lars Weber, Heggen

Der Februar ist schlau, hat sich frühzeitig gewerkschaftlich engagiert, für sich den 28-Tage-Monat herausgeschlagen bei voller Jahresanerkennung und muss als kleines Zugeständnis alle vier Jahre einen Tag extra anhängen, wofür er sich noch heute schilt (daher die Bezeichnung „Schaltjahr“)! Nebenbei hat er die so genannte fünfte Jahreszeit in sich integriert und freut sich über die damit verbundenen freien Tage (leider nicht überall üblich).

Mechthild Posth, Köln

PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten bitte an: die tageszeitung, Letzte Fragen, Kochstr. 18, 10969 Berlin; Fax (0 30) 25 90 26 54; E-Mails bitte nur an fragen@taz.de