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Archiv-Artikel

letzte Fragen

Warum tragen Männer Anzug und Frauen Hosenanzug? (16. 6.)

1. Die emanzipierte Dame muss doch betonen, wer denn die Hosen anhat! 2. Damit der Mann im Fall der Fälle das Jackett doch lieber mit einem Rock kombinieren kann. Janet Pröhl, Stuttgart

Stimmt ja gar nicht! Männer tragen doch auch Hosenanzug; bei besseren Anzügen sind sogar zwei Hosen dabei. Ein „Anzug“ ist einfach etwas, das ein Mensch „anzieht“. Und mit dem „Hosenanzug“ wird nur klar gemacht, dass eine Frau einen „Anzug“ mit einer „Hose“ trägt. Klingt doch viel eleganter, wenn die Medien berichten: Frau Merkel trug beim Kartoffeltreffen einen eleganten dunklen Hosenanzug

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Nicht auszudenken, wenn es umgekehrt wäre: die Damen im Anzug, die Herren im Hosenanzug. Die letzten weiblichen Attribute würden dann plattgedrückt. Ein Auftritt im Kabarett oder Zirkus wäre vielleicht noch möglich, aber als Geschäftsfrau oder Regierungschefin, nein. Schließlich geht es um Geschäftstermine. Frauen wollen dort gerade so weit android wahrgenommen werden, dass Männer auf ihren brillanten Verstand und nicht auf ihre Laufmaschen achten.Und die Herren bekämen die Knöpfe gar nicht zu, da sie bei weiblicher Kleidung bekanntlich nicht auf der rechten, sondern der linken Seite angenäht sind. Dann die eingenähten Beulen, die Herren nicht richtig ausfüllen können – wenn doch, dann sollten sie das lieber kaschieren.Anton Dietrich

„Anzug“ und „Hosenanzug“ sind zwei Bezeichnungen für dieselbe Oberbekleidung. Beispiel: Die Bundeskanzlerin und Parteivorsitzende (Frau) lässt sich in der Öffentlichkeit nur mit Helmut Kohls (Mann) abgetragenen Anzügen sehen. Die Auswirkungen sind bekannt. Klaus Konold

Damit es keine Verwechslung mit dem Badeanzug gibt! Stefanie Lang

Damit klar ist, wer die Hosen (in d[ies]er Beziehung) anhat. Ramses X.

Wer die Hosen anhat, trägt auch den dazu passenden Anzug!

Gerd Neurath, Saarbrücken

Und: Sowohl Frage als auch Antwort sind Jacke wie Hose!

Gerd Neurath, Saarbrücken

Weil es umgekehrt schon komisch aussehen würde, wobei es bestimmt das eine oder andere Exemplar durchaus gut aussehen lassen würde.

Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.

Hosenanzug ist ein versteckter Warnhinweis à la Zeugnis von Arbeitgebern: Sie hat die Hosen an. Bei den Männern passt die Bezeichnug auch gut, weil sie gerne anzu(e)glich sind. Jutta Holstein, Rhön

Warum tut nur bitterliches Weinen gut? (16. 6.)

Medizin muss bitter schmecken – sonst hilft sie nicht. Ramses X.

Weil das schmerzliche Ereignis starke Muskelanspannung bewirkt und Zucken und Jaulen beim Schluchzen diese wieder lösen. Kullernde Tränen allein haben keine Wirkung auf den Muskeltonus. Dieser muss aber wieder entspannt sein, damit man sich besser fühlt. Sibylle Gillabert, Hamburg

Bibel ?! – Petrus, der Jesus dreimal wie prophezeit verleugnete und danach bitterlich weinte?! Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das dem Apostel gut getan hat … Wo sind die Theologen, wenn man sie mal braucht?!

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Also eigentlich sollte es ja „salzig“ heißen. Der Autor der Redewendung „bitterlich weinen“ hat wohl an einer Geschacksverirrung gelitten, oder aber die Übersetzung ist nicht korrekt erfolgt. Jedenfalls schmecken meine Tränen salzig.

Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.

Weil Bitteres gut für die Verdauung ist.

F. Heine, Wuppertal

Im Unterschied zum Flennen, bei dem nahezu willentlich, oft von theatralischem Gejaule begleitet, Tränenfluss ausgelöst wird, meint „bitterliches Weinen“ hier wohl eher das Schluchzen, das durch eine Erschütterung der Gefühle hervorgerufen wird und willentlich gerade nicht steuerbar ist. Es beeindruckt weniger durch Tränen als vielmehr durch die Konvulsionen des Rumpfes. Diese fast krampfartigen Zuckungen von Bauch und Brustkorb sind die äußerlich sichtbaren Kennzeichen der Veränderungen des Atems, der mit unseren Gefühlen in inniger Wechselwirkung steht. Der Atem ist nun aber nicht bloß Indikator für unseren geistig-seelischen Zustand, sondern kann verändernd auf diesen Zustand zurückwirken. Das stoßweise, vertiefte Atmen beim Schluchzen führt zur Lösung von Spannungen und baut so allmählich den seelischen Druck ab. Und das ist es, was gut tut, auch wenn der Anlass zum Weinen noch so bitter gewesen sein mag. Übrigens: Derselbe Mechanismus wirkt beim herzhaften Lachen, und das tut noch viel mehr gut!

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Weil man sich dann so ganz auf das Weinen konzentrieren kann, dass man den eigentlichen Schmerz ausblendet! Martin S., Tübingen

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