leserInnenbriefe:
Statt Kühne trägt Hamburg das Risiko
„Er würde sich am Ort der Schuld ein Denkmal setzen“,
taz nord vom 4. 8. 25
Die Analyse von Henning Bleyl führt in einem entscheidenden Punkt noch nicht weit genug, auch wenn man sich in der Tat leider nur schwer des Eindrucks erwehren kann, dass Klaus-Michael Kühne mit der neuen Oper in der Hafencity versucht, sich von seiner Verantwortung für die historische Aufarbeitung der Geschichte von Kühne+Nagel freizukaufen. Schließlich besteht das größte Reputationsrisiko hier weniger für den Mäzen selbst als vielmehr die Stadt Hamburg an sich, da spätestens bei der festlichen Eröffnung des Konzerthauses sich sehr wahrscheinlich in der internationalen Öffentlichkeit kritische Fragen stellen dürften, woher das Geld für diesen Prachtbau eigentlich stammt, die ein ziemliches Befremden auslösen könnten. Deshalb sollte der rot-grüne Senat in jedem Fall vor dem ersten Spatenstich eine längst überfällige Kehrtwende einfordern, da ansonsten dem weltweiten Ansehen von Hamburg ein riesiger Schaden droht!
Rasmus Ph. Helt, Hamburg
Das Gericht hat sich total verhoben
„Ein Gespenst geht um im Verwaltungsgericht“,
taz nord vom 6. 8. 25
Dieses Gericht hat meiner Meinung nach keinerlei Kompetenz, wirklich zu beurteilen, ob eine Theorie so gefährlich sein kann, dass sie zu solchen Einschätzungen gelangen. Außerdem ist das Werk von Marx als Befreiung aus einer Unterdrückung gedacht. In diesem Sinne richtet es sich gegen die Monarchie und gegen die Fürsten, aber es ist dort ja gar nicht niedergelegt worden, wie es sich bei einem demokratischen Rechtsstaat verhält. In diesem Sinne haben die Richter sich meiner Meinung nach total verhoben. Andreas_2020, taz.de
Landrat und Verwaltung haben Chance verpasst
„Anti-Nazi-Festival kann wohl stattfinden“,
taz nord vom 8. 8. 25
Immerhin funktioniert die Justiz noch. Bei Verwaltung und Landrat muss man sich allerdings schon fragen, wessen Geistes Kind dort sein Unwesen treibt. Es drängt sich der Gedanke auf, dass die Sympathie nicht den Veranstaltern gilt, sondern dem, wogegen sich die Veranstaltung richtet. Der Beschluss vom 23. Juli wäre eine gute Gelegenheit für den Landrat gewesen, halbwegs gesichtswahrend aus der Nummer herauszukommen. Flix, taz.de
Auch Barrierefreiheit muss abgewogen werden
taz nord Stresemannstraße 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.
Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
„Stadtplanung ohne Inklusionsgedanken“,
taz nord vom 12. 8. 25
Solche Geschichten sind meistens hochkomplex und bedürfen der gerechten Abwägung verschiedener Interessen. Barrierefreiheit ist kein Kriterium, das derartig hochrangig ist, dass es nicht dieser Abwägung unterliegt. Ohne alle Umstände zu kennen, kann man das schlicht nicht beurteilen. Daher erscheint mir die Überschrift „Stadtplanung ohne Inklusionsgedanken – Bremen baut Barrieren auf“ ziemlich reißerisch und erinnert an eine bekannte Zeitung mit vier Buchstaben.
Katharina Reichenhall, taz.de
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