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leserInnenbriefe

taz nord Stresemannstr. 23 22769 Hamburg briefe@taz-nord.de www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck

und Kürzen von Leser:innenbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Keineswegs letztes Mittel

„Löcher im Lockdown“,

taz nord vom 7. 1. 21

„Schulschließungen dürften „nur das letzte Mittel sein“ ist doch in mehrfacher Hinsicht absurd. Einerseits weil problemlos Maßnahmen denkbar sind, die sehr viel drastischer sind, etwa die Durchsetzung von Quarantäne per Internierung [1], andererseits weil die Worst-Case-Folgen der Schulschließungen – effektiv die Notwendigkeit das Schuljahr zu wiederholen – in Relation zum Sterben durch die Pandemie nicht allzu dramatisch sind. Bei anderen Katastrophen, etwa dem Zugunglück von Eschede, waren Entsetzen und Betroffenheit groß. Derzeit erleben wir jeden Tag zehn Mal Eschede, aber die Todesfälle sind nur noch eine Zahl, die man ähnlich emotionslos zur Kenntnis nimmt wie die Wettervorhersage und hinter der das Leid der Angehörigen ebenso verschwindet wie das jener, die sich von der akuten Infektion nie wieder vollständig erholen werden. Ingo Bernable, taz.de

Rechtsstaat in einem Satz

„Judenhass nur eine Krankheit“,

taz nord vom 7. 1. 21

“Auch wenn in den Taschen des Angreifers ein Zettel mit einem aufgemalten Hakenkreuz gefunden wurde, scheide ein politisches Motiv für die Tat aus“ – der deutsche RECHTSstaat, in einem Satz zusammengefasst. Unglaublich. Jakr, taz.de

Black Box

„Judenhass nur eine Krankheit“,

taz nord vom 7. 1. 21

Und was, wenn sich herausstellt, dass sich der Täter aus einer psychischen Erkrankung heraus zu einer antisemitischen Tat entschlossen hat? Was dann? Wenn ein psychisch Kranker meint, im Namen des Teufels zu handeln, wird dann über zunehmenden Satanismus diskutiert? Ganz sicher nicht. Es gibt sicherlich eindeutigere Fälle von Antisemitismus als diesen und ich würde mir nicht anmaßen, aus der Ferne zu beurteilen, was im Kopf des Täters vor sich geht. Kaiserwolf, taz.de

Opfer gezielt ausgesucht

„Judenhass nur eine Krankheit“,

taz nord vom 7. 1. 21

Von einer Schuldunfähigkeit zu sprechen, ist nicht richtig. Denn die Opfer von rein psychisch Erkrankten sind oft relativ wahllos, vielleicht durch einen Trigger hervorgerufen. Hier allerdings sind die Opfer, ob psychisch krank oder nicht, nun mal geplant/gezielt ausgesucht worden. Weswegen es eine antisemitische Tat ist und eben nicht nur eine Tat ausgelöst durch psychische Probleme/Krankheit. Diese hat vielleicht nur die Hemmschwelle zur Gewalt gesenkt oder die Anfälligkeit, Antisemit zu werden. Aber das Weltbild muss ihm erst mal eingeflößt worden sein. Kein Gott Kein Staat, taz.de

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