leserInnenbriefe:
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Bemühungen in den Mittelpunkt stellen
„Die Rechten bekommen die Diskurshoheit“, taz nord vom 15. 1. 20
Ich finde, dass die Überschrift über das Interview mit Jens-Christian Wagner irreführend und sogar gefährlich ist: sie erweckt den Eindruck, als wäre es bereits so weit, dass die Rechten die Diskurshoheit bekommen. Im Interview wird aber gesagt, dass das ab und zu passiert und auch aus den anderen Gedenkstätten nicht so berichtet wird. Die Überschrift erweckt den Eindruck, als wenn es bereits „ zu spät ist“. Besser wäre es gewesen, die Bemühungen der Gedenkstätten, gegenzusteuern, in den Mittelpunkt zu stellen: z.B. durch konzeptionelle Änderungen, nämlich über die Täter zu sprechen und das System der Mitläufer und „Dazugehörigen“. Diese Herangehensweise wirkt nach dem heutigen Diskussionsstand besser präventiv, weil sie die Besucher mehr auffordert, eigene Positionen und Haltungen zu bedenken. Reine Konfrontation mit Opferleid bringt nicht die erwünschten Wirkungen eines Gedenkstättenbesuchs. Helga Koppermann, Hamburg
Die besten Beweise haben die Nazis selbst geliefert
„Die Rechten bekommen die Diskurshoheit“, taz nord vom 15. 1. 20
Wer an einem so sensiblen und wichtigen geschichtlichen Ort arbeitet, sollte genügend Fakten kennen, um die immer wiederkehrenden Fragen der Rechten die Spitze abzubrechen. Das Denkmal ist 1946 aufgestellt worden, natürlich konnten die Stifter des Denkmals noch nicht alles korrekt kennen. Die besten Beweise haben die Nazis selber geliefert; es gibt über alles und jedes akribische Akten, womit die Gräueltaten klar zu beweisen und zuzuordnen sind. Arne M., taz.de
Mir kommen die Tränen
„Die Erinnerungen überfluteten mich“, taz nord vom 12. 1. 20
Gib Menschen Macht über andere, vernachlässige die Kontrolle, und es werden schlimme Dinge passieren. Das habe ich bei der Bundeswehr erleben müssen, und es erstaunt mich bei diesen „Ferien“heimen auch nicht. Dazu noch die Nazi-Erziehung. Mir kommen die Tränen, wenn ich Interviews wie dieses lesen muss. Fhirsch, taz.de
Rechte halten sich den Bauch vor Lachen
„Polizeischule bald ohne Rassismus?“, taz nord vom 16. 1. 20
Wie naiv muss man eigentlich sein, um zu glauben, dass man Menschen mit rechter Gesinnung, also solche, die u.a. freiwillig einem Führerprinzip folgen, mit freiwilligen Selbstverpflichtungen erreichen würde? Im günstigsten Fall werden sie für eine kurze Zeit daran gehindert, den rechten Arm zu heben, weil sie sich damit vor Lachen den Bauch halten müssen ... Boidsen, taz.de
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