last exit mehringdamm : Parken im Bahnschacht
Top-Trip treppab
Würde Autoweitsprung endlich olympisch, wäre eine junge Berlinerin heiße Aspirantin auf Gold. In der Nacht auf Mittwoch parkte die Fahranfängerin ihren Peugeot exakt in der U-Bahn-Station Mehringdamm – eine Treppe unter der Erde. Verletzt hat sie sich bei der Aktion zum Glück nicht.
Park & Ride ist ja völlig pc, aber warum gleich so wörtlich nehmen? Fest steht: So nah ran wollte sie eigentlich nicht, an die Bahn. Halten sollte der Wagen schon am Straßenrand, streifte dann aber den Bordstein, bis ein Steinpoller frech den Weg versperrte. Den nutzte die Pionierin des Autoweitsprungs elegant als Sprungschanze und schoss mit Top-Haltungsnoten auf die Treppe zu. Noch im Flug schaffte sie es, lässig die Lampen mitzunehmen – übrigens völlig nüchtern. Erst die Wand stoppte ihren Flugdrang. Getoppt wird ihr Sprung nur durch einen Konkurrenten, der vor sechs Jahren gleich vor dem Ticketautomaten landete.
Car-Hopping: Gefährlicher Trendsport oder Verkettung unglücklicher Zufälle? Nicht, wenn man den Gender-Autoren Barbara und Allan Pease glaubt, die in ihrem Buch „Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können“ die weiblichen Koordinationsmankos soziobiologisch ergründen: Weil Steinzeitfrauen nur blöde in der Höhle hockten anstatt zu jagen, verkümmerte ihr räumliches Denken, ergo hassen Neuzeitladys enge Parklücken. Allerdings: Wer so genau in dem schmalen U-Bahn-Zugang landet, beweist locker auch das Gegenteil. SIM