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Archiv-Artikel

kurzkritik: mobile moschee Hydraulische Minarette

Aus Lautsprechern dringt etwas verrauscht mystische Musik auf den wenig belebten Platz. Das blau gemusterte Fahrzeug, mit einer Kuppel und zwei hydraulisch ausfahrbaren Minaretten bestückt und als „mobile Moschee“ beworben, erinnert an einen Kühlwagen mit Bühne, ist aber ein kulturelles Informationszentrum.

Im Rahmen der Bremer Integrationswoche 2008 lädt die Schura Bremen täglich zu einem Besuch im „Islamobil“ ein. Am Mittwoch parkt es auf dem Marktplatz hinter der Berliner Freiheit. Doch trotz des hehren Inhalts wirkt auch das Innere des Islamobils wenig erhaben. Entlang den Wänden sowie auf den Raum teilenden Stellwänden behandeln farbige Plakate Einzelfragen – etwa den Umgang mit anderen Religionen oder: „Was ist der Hadj?“. Viele Passanten nutzen die Möglichkeit, einen Abstecher in das Innere des Islamobils zu machen. Meist bleibt er kurz.

Mehmet Kilinc, Vorsitzender der Schura Bremen, sieht das Islamobil schon am dritten Tag als Erfolg. Bewusst werde es in Stadtteilen mit geringer muslimischer Bevölkerung eingesetzt. Klar, Anfeindungen habe es gegeben. Aber es sei doch auch eine bestimmte Neugierde durchgedrungen. Wird wohl. In Erinnerung bleibt indes vor allem ein Kühlwagen mit Türmchen. Sebastian Hoff

Heute & morgen: Domshof, Sa & So Bahnhofsvorplatz, jeweils 11 - 19 Uhr