kunsthalle mit modeangebot : Nanne Meyer wirbt für Karstadt
„Himmelszeichnen“ heißt die Ausstellung der Künstlerin Nanne Meyer und die Einladung zur Vernissage in der Kunsthalle, die soeben postalisch an die Mitglieder des Kunstvereins ergangen ist lobt die „hintersinnige Bildsprache“ der Künstlerin. Wahr? Unwahr? Das ist noch zu ergründen. Zweifellos hintersinnig aber ist eine weitere Beilage des Couverts: Auf Hochglanz unterbreitet Karstadt den organisierten Bildliebhabern ein Angebot. Für Kunstdrucke? Taschenskulpturen? Falsch! Angepriesen wird maßangefertigte Herrenkonfektion. Klar: Unter den Adressaten wird zahlungskräftige Kundschaft vermutet, die sich aber noch immer nicht für jede Ausstellungseröffnung einen passenden Anzug zulegt. Deshalb gibt’s jetzt Rirarabatt: 20 Prozent – gute Güte!, das sind beim billigsten Modell fast 70 Euro. Könnt’ man doch auch einen Aldi-Flyer reinlegen nörgeln manche, aber die haben die Rechnung ohne die Schlitzohrigkeit der Kunsthallen-Leitung gemacht. „Im Gegenzug“, klärt Direktor Wulf Herzogenrath auf, „ist unser Aufsichtspersonal eingekleidet worden.“ Furios: die hintersinnige Werbebotschaft hat noch einen Hinterhintersinn! Da hätte wohl auch Nanne Meyer nichts einzuwenden gehabt. Wenn sie’s denn gewusst hätte. bes