kühn kuckt: Die Mitte im Blick
In diesen harten Zeiten des über die Republik hereingebrochenen Wahlkampfs erinnern wir uns gerne an Clarence. Nicht anders als die großen Volksparteien hatte auch er nur einen Blick für die Mitte. Was bei ihm gar nicht berechnend und gewollt war, sondern an einem Sehfehler lag. Sein linkes Auge schaute nach rechts, sein rechtes nach links. Clarence schielte. Dadurch sah er nicht nur aus wie Roger de Weck, sondern auch noch alles doppelt, was ihn für die Jagd freilich untauglich machte. Tierarzt Dr. Marsh Tracy, den sie nur den Daktari nannten, hatte jedoch Mitleid mit dem armen Löwen; er nahm ihn Mitte der 60er in seine Buschstation auf, wo Clarence als Hauskatze fortan zusammen mit Äffin Judy ein abenteuerreiches Leben führte. Und wenn er nicht gestorben ist, schielt er dort immer noch.
„Daktari“, sonntags gegen drei viertel neun auf Kabel 1
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