piwik no script img

krieg in der ukraine

Selenskyj fordert mehr Flugabwehr

Nach einer Woche mit mehr als 1.000 russischen Luftangriffen gegen die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten des Landes zur Bereitstellung weiterer Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot aufgerufen. „Wir brauchen die starke Unterstützung unserer Partner“, schrieb Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal. „Mehr Patriots für die Ukraine bedeuten mehr Schutz für das Leben.“

Allein in dieser Woche habe Russland die Ukraine mit mehr als 660 Gleitbomben, rund 550 Drohnen und fast 60 Raketen angegriffen. 33 Raketen, darunter ballistische, und mehr als 300 Drohnen habe die ukrainische Flugabwehr abgeschossen. (dpa)

Tote in Kyjiw und Saporischschja

Kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident am Montag hat Russland die ukrainische Hauptstadt Kyjiw am Samstag erneut angegriffen. Dabei seien mindestens drei Menschen getötet worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit.

Laut städtischen Behörden in Kyjiw handelte es sich bei den Getöteten um zwei Männer im Alter von 43 und 25 Jahren sowie eine 41-jährige Frau.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP sahen ein mehrstöckiges Gebäude mit geborstenen Fenstern und Trümmerschutt auf der Straße, Überschwemmungen und die verkohlten Fassade einer McDonald’s-­Filiale. Über Nacht waren in der Stadt Luftalarm­sirenen und die Geräusche der Luftabwehr zu hören gewesen.

Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha sprach von einem „abscheulichen ballistischen Angriff“ und forderte „maximalen wirtschaftlichen und militärischen Druck“, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem „gerechten Frieden“ zu zwingen.

Das russische Verteidigungsministerium seinerseits erklärte, bei dem Angriff sei ein Rüstungshersteller getroffen worden.

Bereits während eines Besuchs des britischen Premierministers Keir Starmer am Donnerstag war in Kyjiw Luftalarm ausgelöst worden. Stunden nach Starmers Ankunft in Kyjiw waren Explosionen und Sirenen zu hören.

Im südukrainischen Gebiet Saporischschja wurden ukrainischen Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff auf das Zentrum der gleichnamigen Stadt am Samstag zehn Menschen verletzt. (afp)

Russland erobert weitere Dörfer im Donbass

Wie das Verteidigungsministerium in Moskau am Samstag mitteilte, hätten russische Truppen zwei weitere Dörfer im ostukrainischen Gebiet Donezk eingenommen: Wremiwka und Petropawlika. Die russische Armee befindet sich in dieser Region seit Monaten auf dem Vormarsch.

Der ukrainische Geheimdienst HRU teilte am Samstag mit, ukrainische Drohnen hätten ein Öllager in der russischen Region Tula getroffen. Russische Behörden berichteten zudem von einem Feuer in einer Industrieanlage in der benachbarten Region Kaluga. (afp)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen