kranke häuser : Fallpauschale nicht an allem schuld
Privatisierungen, Entlassungen, Schließungen – viele Krankenhäuser in NRW befinden sich in der Schieflage. Experten rechnen damit, dass bis 2010 jede zehnte Klinik schließen muss. Vor allem das Ruhrgebiet wird davon betroffen sein. Der Grund: 2009 tritt die Fallpauschale in Kraft, pro Patient gibt es nur noch einen festen Betrag. Die Krankenhäuser gehen schon jetzt auf Sparkurs.
ANALYSE VON GESA SCHÖLGENS
Die finanziellen Engpässe der Kliniken sind aber nicht allein der Fallpauschale geschuldet. Denn schon jetzt bekommen Kliniken ihre Leistungen nicht vollständig von den Krankenkassen vergütet. Der Finanzrahmen zwischen Kasse und Krankenhaus wird ein Jahr im voraus vereinbart – wie viele Patienten tatsächlich aufgenommen werden, lässt sich aber nur schwer beeinflussen. Gezahlt wird jedenfalls nach Plan.
Auch an Kredite kommen die Kliniken nicht mehr so leicht: Die Banken prüfen streng die Wirtschaftlichkeit – fällt die negativ aus, werden Zinsen erhöht oder gar keine Gelder gewährt. Auch die Zuschüsse der Landesregierung haben abgenommen, obwohl Modernisierungen anstehen.
Die Alternativmedizin hat es besonders schwer. Viele Heilmethoden wie Akupunktur oder Maltherapie werden von den Kassen nicht mehr übernommen. Dabei verdienen die Ärzte in Herdecke bereits jetzt weniger als ihre Kollegen in „normalen“ Krankenhäusern.