kommentar : Willkommene Kneipenkinder
Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt (40) bereichert den Diskurs über den Geburtenmangel in Deutschland um eine sehr interessante These ...
Ein „Mentalitätswechsel“ ist schnell gefordert – kostet nichts, schadet nichts, hilft nichts. Vielleicht hat die Bundestagsvizepräsidentin in einem Interview mit der Leipziger Volkszeitung ihre wohlfeile Forderung ja deshalb präzisiert: Ob Frauen Kinder und Beruf unter einen Hut bringen können, hängt laut Göring-Eckardt „nicht nur davon ab, ob wir genug Kinderbetreuungsplätze haben, sondern ob man, wenn man in die Kneipe geht und ein Kind mitbringt, schief angeschaut wird oder nicht“.
Dabei gibt es in jeder größeren Stadt schon heute genug Spelunken, in die Eltern ihre Kinder „mitbringen“ können, unbehelligt von schiefen Blicken! Je „asozialer“ ein Milieu, desto höher ist dort bekanntlich die soziale Akzeptanz lärmender Kinder im öffentlichen Raum.
Zwar dürfte Göring-Eckardt keine Kneipe, sondern das Restaurant oder Café im Sinn gehabt haben. Trotzdem: Es gibt viele konkrete Gründe, die einer Frau das gleichzeitige Kinderkriegen und Geldverdienen erschweren. Die Gastronomie gehört ganz sicher nicht dazu. FRA