kommentar: letzte einfahrt lohberg : Bitter, aber richtig
Die Zechenschließungen in Nordrhein-Westfalen müssen konsequent weiter gehen. So bitter der Verlust des vertrauten Arbeitsplatzes für die Betroffenen ist, der Steinkohlebergbau muss in NRW so schnell wie möglich und so sozialverträglich wie nötig beendet werden. Denn das Buddeln nach dem Rohstoff kostet das Land jedes Jahr mehr als eine halbe Milliarde Euro. Zusätzlich belasten die Folgekosten des Bergbaus auch noch die nachfolgenden Generationen. Wer sich allein die Kosten für die laufende Absenkung des Grundwasserspiegels durch die Pumpwerke vor Augen führt, bekommt eine Ahnung von der schlechten Energiebilanz der heimischen Steinkohle.
KOMMENTAR VON ELMAR KOK
Deshalb sind die Forderungen nach einem Ende der staatlichen Förderung des Bergbaus richtig. Die Versorgungssicherheit wird durch das Ende des Bergbaus nicht gefährdet. Lagerplätze für günstige Importkohle sind jedenfalls genügend vorhanden.
Ein schneller und günstiger Ausstieg aus der Steinkohle ist jedoch nicht zu haben. Wenn berücksichtigt wird, dass die Bergarbeiter im Schnitt 41 Jahre alt sind und heute 50-Jährige einen Aufhebungsvertrag unterschreiben können, wird klar, das das Ende des Bergbaus noch bis 2015 herausgezögert werden muss. Auch ist es wichtig, dass sich die Landesregierung bei den Anpassungsgeldern für die aufgelösten Arbeitsverträge beteiligt, denn schließlich hat das Land NRW die Illusionen von sicheren Arbeitsplätzen im Bergbau jahrelang mit Subventionen unterfüttert. Deshalb muss sich das Land den Ausstieg aus der teuren Buddelei noch einmal etwas kosten lassen.