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kellers randspursonntag

Inselduell

„Castaway – Die Insel“

Expedition Robinson in der Kurzfassung: 1981 sucht ein britischer Autor per Annonce eine Gefährtin für ein besonderes Abenteuer – er will zwölf Monate auf der unbewohnten Südseeinsel Tuin verbringen. Die 25-jährige Lucy Irvine schließt sich ihm an. Statt paradiesischer Zustände erwartet die beiden ein Dasein voller Entbehrungen, ihr Zusammenleben entwickelt sich unter den widrigen Umständen zu einer wahren Psychohölle ... Nach ihrer glücklichen Heimkehr publizierten die gescheiterten Aussteiger widersprüchliche Erfahrungsberichte, die dem Film als Basis dienten. Lucy Irvines Buch ist unter dem Titel „Eva und Mr. Robinson“ noch im Handel, Gerald Kingslands „The Islander“ hingegen vergriffen. (20.15 Uhr, Kabel 1)

Gelehrtenstreit

„Storm“

Da in Kürze Wolfgang Petersens „The Storm“ in die Kinos kommt, lässt auch Pro 7 schon mal ein Lüftchen los. Hier ist der Hurricane künstlich erzeugt, gerät aber außer Kontrolle und wendet sich gen L.A. – Luke Perry ist der Mann, der was dagegen unternimmt.

(20.15 Uhr, Pro 7)

Familienzwist

„Crosscut – Verfolgt von der Mafia“

Wenngleich von typischen Phänomenen kultischer Verehrung begleitet, wird die Mafia-Serie „Die Sopranos“ vom ZDF voraussichtlich nicht fortgesetzt, was dringende Mahnungen qualitätsbewusster Zuschauer zur Folge haben sollte. Kabel 1 und Vox springen ein, haben aber nur minderen Ersatz auf Lager. Mafia-Spross Costas Mandylor beseitigt versehentlich den Sohn des mächtigsten Paten von New York und flieht in die Wälder, wo er sich als redlicher Holzfäller durchschlägt, bis ihn die Häscher ausfindig machen. Robert Mitchum, der in Sydney Pollacks „Yakuza“ (22.35 Uhr, Kabel 1) nur Harry heißen kann, muss derweil ins Land der aufgehenden Sonne, eine entführte Amerikanerin auszulösen. (22.35 Uhr, Vox)

Klassenkampf

„Die verrückten Reichen“

Das Leben, sagt der Volksmund, sei zu kurz, um es an französische Laberfilme zu verschwenden. Bei Claude Chabrol aber darf man schon mal eine Ausnahme machen. In „Die verrückten Reichen“ richtet er scharfen Spott auf die Pariser Intelligenzija. In den Kreisen der Verleger, Literaten, Übersetzerinnen werden Fremdgänge unternommen und Ehen gebrochen, wird spioniert und intrigiert und üble Nachrede betrieben. Aus dem Filmtitel spricht Hintersinn – weil seine Geldgeber Steuern sparen wollten, bekam Chabrol mehr Finanzmittel als nötig und konnte seine eigentlich unaufwändige Gesellschaftssatire mit internationalen Stars besetzen: Maria Schell, Charles Aznavour oder Curd Jürgens gaben sich ein Stelldichein, Chabrol gönnte sich einen Gastauftritt als Besucher des Verlagsbüros.

(0.50 Uhr, ZDF)

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