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Archiv-Artikel

katastrophenjournalismus: flut für schwule

Von HOWI

In den Siebzigerjahren haben sich homosexuelle Männer befreit. Erst sexuell, der Rest dauerte etwas länger. Am vorläufigen Ende der Entwicklung stehen Zeitschriften, die sexy Fotos drucken und über alles schreiben – von einer Homo-Warte aus, was auch immer das sein soll. Praktisch sah das zum Beispiel nach dem Elftenseptember so aus: Ein schwuler Held fiel Flugzeugentführern in die Arme, und die New Yorker Homo-Szene hatte menschliche Schicksale zu beklagen. Im Januar 2005 geht es nun um den schwulen Strand in Phuket und den Homo-Tourismus in den südostasiatischen Krisengebieten. Vereinzelt wird spekuliert, ob die Preise – für welche Leistung auch immer – vielleicht gefallen sind. Ist die Region jetzt also erst recht eine Reise wert? Darf man schon wieder? Muss man vielleicht sogar – aus Solidarität? Diese schwierige ethische Frage ist so manchem Medium ein Voting wert. Und der schwulistischen Zeitschrift BOX sogar ein Cover, das mit Ethik rein gar nichts mehr zu tun hat und nur eine Frage unbeantwortet lässt: Merken die überhaupt noch irgendwas? HOWI