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in aller kürze

Plan gegen Racial Profiling

Die Bremer Grünen-Fraktion fordert, dass die Polizei künftig bei Personenkontrollen testweise Quittungen ausstellt, auf denen der Anlass und das Ergebnis der Überprüfung vermerkt sind. Damit sollen illegale Personenkontrollen aufgrund der Hautfarbe oder Herkunft verhindert werden. Elisabeth Motschmann, stellvertretende Landesvorsitzende der CDU, kritisierte den Grünen-Vorstoß als „ideologischen Unsinn“. Es sei „völlig realitätsfremd und verantwortungslos von den Grünen, die Handlungsfähigkeit der Polizei durch derartige Vorschläge lahmzulegen“. Mit ihrer Aussage, sagte Björn Fecker, innenpolitischer Sprecher der Grünen, düpiere Motschmann die Polizei. Denn die Idee, Quittungen testweise einzuführen, stammte von der Bremerhavener Ortspolizei selbst. (taz)

Grüne wollen Kleingärten erhalten, SPD nicht

Die Grünen-Fraktion kritisiert die SPD in ihrem Vorhaben, Kleingartengebiete im Bremer Westen und auf dem Stadtwerder zu bebauen. Bremen müsse zwar fraglos neuen Wohnraum schaffen, sagte dazu Grünen-Fraktionsvorsitzende Maike Schaefer, brach liegende Areale in Kleingartengebieten eigneten sich aber für Kompensationsmaßnahmen, die angesichts der vielen Bauvorhaben erfolgen müssten. (taz)

Erneut ein Brand in Lehe

Am Donnerstag hat es erneut in zwei Mehrfamilienhäusern im Bremerhavenen-Lehe gebrannt. Dabei wurden 15 Menschen verletzt. In den letzten Monaten kam es in Lehe wiederholt zu Bränden, erst am vergangenen Wochenende war ein dreijähriger Junge durch ein Feuer in einem Mehrfamilienhaus ums Leben gekommen. In Lehe leben besonders viele Zuwanderer aus Bulgarien und Rumänien, die meist keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben. Häufig waren in der Vergangenheit in den betroffenen Häusern Strom und Wasser gesperrt und Fluchtwege verstellt. Deswegen hatte die Stadt eine Expertenkommission eingerichtet. Sie sollte sich mit den insgesamt 104 „Problemimmobilien“ befassen. (taz)

Auszeichnung für Kolonialismusforscherin

Carina Schmitt, Professorin für Globale Sozialpolitik an der Universität Bremen, hat einen der „ERC Starting Grants“ errungen. Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert nun ihre wissenschaftliche Arbeit mit knapp 1,5 Millionen Euro. Schmitt erforscht das Vermächtnis des Kolonialismus mit Blick auf Ursprünge und Ergebnisse sozialer Sicherung. Sie untersucht, welche Rolle die koloniale Vergangenheit vieler armer Staaten auf die Effektivität von Sozialpolitik zur Bekämpfung von Armut und Ungleichheit spielt und baut mit KollegInnen eine Datenbank auf, die Informationen zu Sozialpolitiken in globaler und historischer Perspektive enthält. (taz).

Neuer Hybrid-OP

Mit einem neuen Operationssaal will das Rote Kreuz Krankenhaus (RKK) die Versorgung von Schwerstkranken verbessern. Kernstück des Hybrid-OPs ist eine roboterbasierte Angiografie-Anlage, die Blutgefäße radiologisch darstellt. Sie liefert detailgetreue, dreidimensionale Bilder aller Körperregionen. Für den Patienten bedeute dies laut RKK niedrigere Strahlendosen und kürzere Eingriffszeiten. Der OP soll in der Gefäß- und Notfallmedizin und der Unfallchirurgie genutzt werden. Ein Hybrid-OP steht weltweit in vier Operationssälen. (dpa)

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