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in aller kürze

Probe für den Ernstfall

Hamburgs Linke haben scharf gegen Aussagen von Innensenator Andy Grote (SPD) protestiert, wonach sich Blockierer von Staatschefs-Kolonnen beim G-20-Gipfel in Lebensgefahr begäben. Die Linken-Fraktionschefin Cansu Özdemir erklärte am Dienstag nach Grotes Verweis auf bewaffnete ausländische Sicherheitsdienste: „Auf Protestierende, auf Menschen, die zivilen Ungehorsam ausüben, darf unter keinen Umständen geschossen werden.“ Dafür trage der Innensenator die Verantwortung. Grote müsse den Gästen des Gipfels am 7. und 8. Juli unmissverständlich klarmachen, dass die Bundesrepublik Deutschland eine rechtsstaatlich verfasste Demokratie sei, in der das Recht auf Versammlungsfreiheit ein hohes Gut sei. Die Polizei kündigte unterdessen an, am Mittwoch einen Konvoi probehalber durch die Stadt zu schleusen. (dpa)

Friedliche Demo zu G 20

Ein Bündnis von Menschen aus Kultur, Politik, Sport, Kirchen und sozialen Initiativen hat dazu aufgerufen, am 8. Juli friedlich für eine offene Gesellschaft zu demonstrieren. Das Bündnis rechnet mit 10.000 TeilnehmerInnen. Die Demonstration unter dem Motto „Hamburg zeigt Haltung“ soll aus einem ökumenischen Gottesdienst in der Hauptkirche St. Katharinen, einem Marsch zum Fischmarkt und einem dortigen Abschlussfest bestehen, auf dem auch RednerInnen auftreten sollen. UnterstützerInnen sind unter anderen Bischöfin Kirsten Fehrs, St.-Pauli-Trainer Ewald Lienen, Ex-Senatorin Jutta Blankau (SPD) und Theatermacher Corny Littmann. (taz)

Luftnummer im Parlament

Der von Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) vorgelegte Luftreinhalteplan steht am heutigen Mittwoch im Zentrum der Hamburgischen Bürgerschaft. Aus Sicht der SPD-Regierungsfraktion beinhaltet er „wichtige und sorgfältige abgewogene Maßnahmen für saubere Luft und verbesserten Gesundheitsschutz“, wie es in ihrem Antrag für die Aktuelle Stunde heißt. Unter anderem sollen wegen der seit Jahren zu hohen Stickoxidbelastung Teilstücke zweier Hauptverkehrsstraßen für bestimmte Dieselfahrzeuge gesperrt werden. Die CDU-Opposition hat Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) deshalb bereits Wortbruch vorgeworfen, da er Fahrverbote stets ausgeschlossen habe. (dpa)

Wo Rolling Stones starten

Die Rolling Stones gehen im Herbst auf Europatour – und starten in Hamburg. Dies kündigten sie am Dienstag auf ihrer offiziellen Internetseite an. Die „Stones – No Filter“-Tour beginnt am 9. September mit einem Auftritt im Stadtpark. Zu dem Konzert werden bis zu 80.000 Besucher erwartet. Der Veranstalter werde den Konzertbereich auf dem unteren Teil der Festwiese mit zwölf Tribünen für mehr als 26.000 Sitzplätze einfassen und die rund 30.500 Quadratmeter Rasen dazwischen sowie den 14.700-Quadratmeter-Bühnenbereich vor dem Stadtparksee mit professionellen Rasenschutzsystemen abdecken, teilte das Bezirksamt Mitte mit. Der Aufbau der Bühne beginne bereits am 1. September. (dpa)

Säureangriff vor dem Kadi

Nach einem Säureangriff auf eine Mitarbeiterin des Jobcenters im November 2016 soll diese heute vor dem Landgericht als Zeugin gehört werden. Angeklagt ist ihr Nochehemann. Der 56-Jährige soll die Frau an ihrem Arbeitsplatz aufgesucht und ihr ein Glas gefüllt mit Salzsäure über Gesicht und Oberkörper geschüttet haben. Er muss sich wegen gefährlicher sowie versuchter schwerer Körperverletzung verantworten. Das Opfer erlitt schwere Verletzungen und musste zwei Tage in ein künstliches Koma versetzt werden, um ein Ersticken zu verhindern. Schwere Spätfolgen konnten durch die schnelle Hilfe ihrer Arbeitskollegen verhindert werden. (dpa)

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