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Archiv-Artikel

hysterie um die blanke brust Das ist doch krank!

Von FRA

Janet Jackson machte mit nackter Brust Werbung für ihre neue Platte. Langweilig. Die Hysterie der US-Medien aber steigert sich ins Pathologische.

Der Vorfall ist ebenso schnell erzählt wie vergessen. Eine eher armselige Sängerin hat während eines Sportereignisses ihre nackte Brust gezeigt. Mit vorsichtshalber abgeklebter Brustwarze. Es sollte, huch!, wie eine Panne wirken, war aber PR. Sender reagieren trotzdem gereizt, wenn sie in solche Spielchen nicht eingeweiht werden.

CBS hat nun die Sängerin von der Grammy-Verleihung am kommenden Sonntag ausgeladen. ABC will bei der Oscar-Verleihung besondere Vorsicht walten lassen. Und aus der Serie „Emergency Room“ wurden vorsichtshalber zwei Sekunden entfernt, weil da der freie Oberkörper einer Greisin zu sehen war.

Was ist da los? Klar, das Gros des TV-Publikums im patriarchalisch und puritanisch geprägten „Bibelgürtel“ der USA fürchtet die Versuchung mehr als schicke Handfeuerwaffen an der High School. Auch langweilig. Umso interessanter, da es auch um eine Krankenhausserie geht, wäre die Diagnose eines renommierten Chirurgen: „Wir können sehr einfach das kleine Stück mit der Brust herausschneiden, ohne dass die Gesundheit im Ganzen Schaden nimmt. Aber es ist ein beunruhigender Effekt, dass dieser eine Vorfall metastiert und auf andere Organe Einfluss nimmt, der mir Sorgen macht.“ Der „Chirurg“ ist in Wahrheit John Wells, Produzent der CBS-Shows. Er sagte: „Wir können sehr einfach das kleine Stück mit der Brust herausschneiden, ohne dass die Show im Ganzen Schaden nimmt. Aber es ist der beunruhigende Effekt, dass dieser eine Vorfall auf die Programminhalte aller Sender Einfluss nimmt, der mir Sorgen macht.“ Die blanke Brust als Krebs im gesunden Programm? Die Krankheit, um die es hier eigentlich geht, heißt Neurose. FRA