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Archiv-Artikel

hsv bestätigt auswärtsrhythmus

Tango ohne Argentinier – so wollte der HSV den VfL Wolfsburg im Nordderby aus dem Rhythmus bringen. Denn HSV-Trainer Kurt Jara verzichtete kurzerhand auf den Einsatz von Stürmer Bernardo Romeo und Rodolfo Cardoso und lud lieber den Japaner Naohiro Takahara und Raphael Wicky zum Tanz mit den Wolfsburger Argentiniern Diego Klimowicz und Neuzugang Andres D‘Alessandro. Doch auch Takahara fand in der 15. Minute nicht den richtigen Tanzschritt und vergab allein stehend die Chance zum Vorsprung. Stattdessen übernahm der Bosnier Sergej Barbarez in den Reihen der Hamburger die Führung. Nach Flanke von Wicky setzte sich Barbarez gegen Ritter im Kopfballduell durch und erzielte das 1:0. Ein Affront, den sich die Argentinier nicht bieten ließen. Sie bewiesen gesteigertes Rhythmusgefühl und der Wolfsburger Klimowicz sorgte im direkten Gegenzug für den Ausgleich. Der HSV zeigte nun deutliche Hüftsteifheit und überließ der swingenden Wolfsburger Tanzgruppe das Parkett. Petrov erhöhte nach einem lockeren Solo auf 2:1. Ein stilsicherer Pass von D‘Alessandro bereitete das 3:1 vor. Auch nach der Einwechslung Romeos machte der HSV keine bessere Figur. Gerade die HSV-Abwehr tanzte eher ihrem Trainer auf der Nase rum, als ihre Gegner aus. Das übernahm Wolfsburg und drehte der Hamburger Innenverteidigung mit Hilfe D‘Alessandros Knoten in die Beine und ein weiteren Ball ins Netz – 4:1. Bestürzt vergrub Jara die Hände im Gesicht. Angesichts des Fehlstarts mit nur einem Punkt aus drei Spielen bewies der HSV nach dem peinlichen 1:5 (86. Klimowicz) wenigstens in einer Hinsicht Rhythmus – seit neun Monaten wartet man nun auf einen Auswärtserfolg. FOG:FOTO BONGARTS/SANDRA BEHNE