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Archiv-Artikel

hörprobe Das Weeth Experience

Da draußen

Von wie

Vielleicht, wenn wir riesige Ohren hätten, quadratkilometergroße Hörmuscheln, vielleicht könnten wir dann die Geräusche da draußen einfangen. Die Geräusche aufgegebener Fabrikhallen, das Knarren rostiger Türen, den Wind, der um den großen Hügel weht. Vielleicht würde sich, wenn wir das alles hörten, unser Herzschlag verlangsamen, und das Leben spulte sich wie in Zeitlupe ab.

Manche Stücke der Hamburger Band mit dem rätselhaften Namen Das Weeth Experience hören sich so an, man denkt an Jim Jarmuschs Film Dead Man und die großartige Musik von Neil Young. „Hier draußen ist es kalt und einsam“, singt der Sänger in „Blue“, dem ersten Stück des Albums ...the accentric sounds of ... Das Weeth Experience, wobei mit „hier draußen“ der Weltraum gemeint ist.

Wie es die drei Musiker dorthin veschlagen hat, von wo sie ihre gitarrenverzerrte Sphärenmusik machen, ist nicht überliefert. Die Legende, die sie sich zugelegt haben, ist jedoch hinreichend verstrahlt. Sie erzählt von einer ersten Begegnung in einer Taverne irgendwo in Griechenland, von langen Touren, bei denen das Equipment und der Bandbus abhanden kamen.

In Wirklichkeit betreibt Bandgründer Christof Jessen einen Plattenladen in Hamburg, aber das will man eigentlich gar nicht wissen. In der Musik von Das Weeth Experience ist es einsam und kalt, manchmal sitzt man auch morgens in irgendeiner Küche und weiß nicht, wie man dahin gekommen ist. Und die Gitarre spielt schwere Akkorde, die lange nachhallen, irgendwo da draußen in der Verlorenheit der Prärie oder des Weltraums oder unserer Herzen. wie

Mittwoch, 21 Uhr, Weltbühne