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Archiv-Artikel

hochschul-fusionitis Aus drei Unis mach zwei?

Es ist durchaus lobenswert, dass das Spardebakel um die teure Universitätsmedizin in eine konstruktive Fusion der Hochschulmedizin an der Freien und der Humboldt-Universität mündet. Hier gilt eindeutig: Statt die teuren Fakultäten gleichmäßig einzudampfen, oder eine zu schließen und die andere auszubauen, ist mit einer Fusion allen Interessen am besten gedient. In Zukunft sind durchaus Synergieeffekte und Kosteneinsparungen zu erwarten.

Kommentar von ADRIENNE WOLTERSDORF

Was die Öffentlichkeit nun aber stutzig machen sollte, ist der im zur Fusion notwendigen Vorschaltgesetz versteckte Paragraf 69 a. Der soll es der Landesregierung allgemein ermöglichen, zukünftig auch andere Fakultätsfusionen zu erzwingen. Zwar handelt es sich nur um einen Entwurf. Dennoch wäre die Regierung schlecht beraten, den Unis auf diese Weise ins Handwerk zu pfuschen. Oder sollen wir an dieser Stelle schon wieder daran erinnern, dass Berlin sich gerne als Stadt der Kultur und des Wissens präsentiert – mit einer einzigartigen Hochschullandschaft? Genau diese Vielfalt gilt es daher unbedingt zu erhalten. Die Zwangsfusion aller möglichen in Berlin doppelt vorhandenen Fakultäten, bis hin zur immer wieder diskutierten Fusion zweier Universitäten, würde den fruchtbaren und notwendigen Wettbewerb der Unis allerdings lahm legen. Die, die von dem Wettbewerb profitieren sollen, die Studenten nämlich, können meist an allen Universitäten hören und Scheine machen. Das ist die Hauptsache. Dass sollte an bürokratischer Annäherung auch absolut ausreichen.

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