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Archiv-Artikel

heute Dilettantisch und naiv

Daniel Gower ist studierter Pianist und Komponist, Julie La Mendola ist Opernsängerin, und doch klingen ihre Songs nicht immer ausgesprochen professionell. Eine kuriose Mischung aus 20er-Jahre-Revue, Klassik und Punk bieten die beiden unter den Namen Ching Chong Song oder Church of Lurch auf der Bühne dar. Sie sind Vertreter der Anti-Folk-Szene, und als solche halten sie kindliche Naivität und Dilettantismus hoch. Heute ist das New Yorker Duo mit einigen KollegInnen zu Gast im SO 36 und gemeinsam zelebrieren sie ein regelrechtes Fest des Anti-Folk. Auch die Ex-Puppenbeauftragte der amerikanischen „Sesamstraße“, Phoebe Kreutz, ist mit von der Partie. Sie singt dumme (so steht es auf ihrer Homepage) Lieder über Sachen, die sie am liebsten mag: Männer, Bars und Wikinger. Bei Kreutz führt die Liebe zu einem mexikanischen Fastfood-Kellner unweigerlich zu Verdauungsproblemen. Und vielleicht sollte man zur Vorwarnung auch erwähnen, dass sie manchmal die Töne zielgenau verfehlt. Neil Kelly und Dashan Coram – die sich heute auch im SO 36 einfinden – beschreiben den Sound ihres Projektes „Hugga Broomstik“ so: „Pink Floyd trifft auf Beat Happening“ oder „Guns’n’Roses schlagen die New Kids On The Block zusammen“.

Anti-Folk-Fest: Phoebe Kreutz, Hugga Broomstik, Ching Chong Song, 18. April, 21 Uhr, SO 36, Oranienstr. 190