heute in bremerhaven : „Schlicht und einfach verbraucht“
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum stellt sein neues Logo vor
taz: Warum braucht das Deutsche Schifffahrtsmuseum ein neues Logo?
Anne Havliza, Designlabor Bremerhaven: Es befindet sich ja in einem umfassenden Veränderungsprozess, wird seine ganze Sammlung neu ordnen und in absehbarer Zeit auch einen Neubau bekommen. Und das alte Logo ist durchaus auch in die Jahre gekommen. Es war nach 25 Jahren schlicht und einfach verbraucht.
Was war schlecht daran?
Das alte Logo zeigt ja die Hansekogge in einer stilisierten Form. Und es gibt viele einschlägige Museen, die mit einem solchen Schiffssymbol für sich werben. Und die Kogge zeigt auch nicht die Komplexität des Hauses insgesamt – es ist ja auch eine Forschungsstätte.
Was macht nun das neue Logo überhaupt aus?
Wir haben jetzt ein maritimes Zeichen bekommen, das auf alle Klischees verzichtet, aber sehr viel Anmutung an die See hat. Es ist nicht blau, sondern signalrot gehalten, die Farbe der Seezeichen. Und es ist eine animierte Wortmarke, die die Bewegung des Wassers aufnimmt. Es ist ein sehr fließendes und doch zeitloses Zeichen. Es hat uns in der Jury sehr begeistert.
Und wie kommt jetzt die Forschung im Logo vor?
Sie zeigen natürlich nicht die Forschung im Logo. Es geht um ein Sinnbild der Arbeit, die das Deutsche Schifffahrtsmuseum macht. Es geht um ein Zeichen, das einen anderen Abstraktionsgrad hat.
Kommt das neue Logo nicht zu früh, wo das Museum noch weitgehend das alte ist?
Nein. Irgendwo muss man ja anfangen. Es war genau der richtige Moment, um ein Zeichen zu setzen. Fragen: Jan Zier