heute in bremen : Bewusstsein für die gebaute Umwelt
Das „b.zb“ wird vier
taz: Mit dem „b.zb“ hat Bremen ein von Institutionen und Privatpersonen getragenes „Zentrum für Baukultur“. Gibt es so etwas auch anderswo?
Eberhard Syring, Wissenschaftlicher Leiter: Nicht mit einem so breit gefassten Angebot. Natürlich bemühen sich Architekturmuseen ebenfalls um Archivierung und Vermittlung, bei uns kommt jedoch ganz wesentlich die Initiierung von Prozessen hinzu. Wir haben uns gefragt, ob es in Bremen eine architektonische Off-Szene gibt und fördern die Vernetzung unter jüngeren Architekten.
Das „b.zb“ macht sich mit einer beachtlichen Zahl von Publikationen und Ausstellungen bemerkbar. Hat diese neue Form von Architektur-Öffentlichkeit Auswirkungen auf das faktische Baugeschehen?
Ich glaube schon. Wobei es auch Rückschritte gibt: Der Streit um die Bebauung des Grundstückes gegenüber der Stadtbibliothek bedarf dringend einer Versachlichung. Es wurde nie transparent, was Bothe Richter & Teherani wirklich vorhaben, sondern lediglich auf Grundlage von unfertigen Computer-Animationen diskutiert. Konkrete Folgen hat unser „Convertibrill“-Workshop. Statt eines zugeschütteten Tunnels wird es Am Brill wahrscheinlich einen gewaltigen Bierkeller geben.
Sie sprechen heute über die „Baustelle Baukultur“. Was ist zu tun?
Für das „b.zb“ bemühen wir uns um eine stabilere Finanzierung. Wichtig ist auch die Neuauflage von „Architektur macht Schule“: Schüler setzen sich mittels eines „Raumlabors“ und durch die Beschäftigung mit ihrer Schule und ihren jeweiligen Wohnungen mit der eigenen architektonischen Umwelt auseinander. Fragen: HB
19 Uhr im Speicher XI, Segment 1