heute in bremen : „Gegen den Einheitston“
Interessengemeinschaft Hörsturz lädt zur 8. Nacht der Kleinkünstler gegen den Radio-Mainstream
taz: Frau Dietzold, Ihre Veranstaltung heißt „Hörsturz-Nacht“. Was erwartet das mutige Publikum?
Regina Dietzold, Mitbegründerin der Interessengemeinschaft: Alles andere als ein Hörsturz. Unsere Initiative wendet sich schließlich genau gegen den Einheitston, der uns aus dem Radio entgegen plärrt. Heute Abend wird das Publikum ein vielfältiges Programm erleben.
Wie hört sich das an?
Wir haben ganz unterschiedliche Kleinkünstler eingeladen. Vor allem die, die im Radio normalerweise durchs Raster fallen. Zum Beispiel Brigitte Karow und ihre Band, die durch eine frühere Hörsturz-Nacht bekannt wurde. Oder Dietmar Hussong und Jonas Böker, die mit Didgeridoos und Trommeln Musik machen. Auch Literaturfans kommen auf ihre Kosten. Wir wollen eine gute Mischung zwischen bekannten Bremer Künstlern und Newcomern.
Sehen sie sich da als Talentschmiede?
Wir wollen auf neue Künstler aufmerksam machen. Das bringt denen etwas, aber auch den Zuhörern. Die nämlich lernen endlich wieder andere und neue Musikstile kennen. Früher hat das öffentlich-rechtliche Radio diesen Auftrag noch ernst genommen.
Heute nicht mehr?
Für gutes Kulturprogramm ist kein Geld mehr da.
Warum gehen Sie nicht selbst auf Sendung mit Ihrer Hörsturz-Nacht?
Das würde sich sicher für das Jubiläum zur zehnten Hörsturz-Nacht in zwei Jahren anbieten.
INTERVIEW: ISABELL BÜRGER
„Hörsturz-Nacht“, ab 19.30 Uhr im Bürgerhaus Weserterrassen