heute in bremen : „Die Krokodile haben eigene Laster“
Leguane, Schlangen und Alligatoren fühlen sich auf der Bürgerweide wohl
taz: Herr Weigele, aus einer anderen Reptilien-Ausstellung in Bremen wurde Mittwoch Nacht ein grüner Leguan gestohlen. Haben Sie für Ihre Schau besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen?
Werner Weigele, Geschäftsleiter von „Land der Reptilien“: Ich vermute ja, dass die Meldung ein PR-Gag ist.
Die Meldung stammt von der Polizei… !
Trotzdem, einen Leguan kann man nicht einfach so entwenden. Bei uns sind jedenfalls alle Terrarien sogar mit zwei Schlössern abgeschlossen. Da müsste man schon ein ganzes Terrarium auf der Schulter wegtragen. Aber das würde sicher auffallen.
Sie zeigen Ihre Reptilien in ganz Deutschland. Wie vertragen die das Reisen?
Die werden bei uns ja nicht in Kisten rumgefahren! Wir haben spezielle Wagen, in denen wir die Tiere in ihren Terrarien transportieren. Da herrscht dann immer die Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die sie brauchen. Die Krokodile haben eigene Laster, in denen es sogar ein Wasserbecken gibt. Die Tiere bleiben also auch unterwegs in ihrem Revier. Das ist auf der Fahrt alles so gelagert, dass es nicht wackelt.
Wo wohnen die Tiere während der Ausstellungen?
Die Terrarien werden in unseren Zelten aufgestellt. Im Hauptzelt gibt es Gehege mit Wasserbecken. Die Laster der Krokodile sind daran angeschlossen, tagsüber krabbeln die Krokodile dann aus ihrem Wagen ins Gehege.
Haben die Tiere denn gar kein Zuhause?
Doch, ihr Revier sind ja die Terrarien, in denen sie unterwegs sind. Die Ausstellung tourt aber immer nur von April bis Oktober. Den Winter über werden die Terrarien in unserem Krokodil-Zoo in Hessen aufgestellt, der dann auch geschlossen ist. Da haben sie ein halbes Jahr ihre Ruhe. Das machen wir auch wegen der Temperaturen – wir müssen ja ständig heizen. Im Winter würde sich das nicht rentieren.
Interview: Teresa Havlicek
„Land der Reptilien“, Bürgerweide, bis 25. Mai, täglich außer Di 11 bis 18 Uhr