heute in bremen : Zwei Leben der Gudrun E.
Heute wird die Frage geklärt, wer die als RAF-Terroristin bekannte Gudrun Ensslin war
Heute läuft ihr Radio-Feature „Wer war Gudrun Ensslin?“ in Bremen. Was verbindet sie mit dieser Frau?
Margot Overath: Ich mach gerne Frauenportraits. Die Idee, über Gudrun Ensslin mal ein Feature zu machen, hatte ich schon ganz lange. Aber es war sehr schwer, die Familie zu überzeugen.
Was reizt sie gerade an dieser Frau?
Ich erzähle gerne Geschichten über interessante Leute.
Was war sie für ein Mensch?
Heute wäre sie 66 Jahre alt und ist eines gewaltsamen Todes gestorben. Ihr Leben hat sie zweigeteilt gelebt: Es gibt ein Leben vor der Begegnung mit Andreas Baader und ein Leben mit der RAF. Sie war schon immer politisch sehr engagiert, war Wahlhelferin von Willy Brandt und hat gegen den Tod von Benno Ohnesorg demonstriert. Sie hat Schriften gegen den Atomtod heraus gegeben. Nach der Begegnung mit Andreas Baader gab es einen radikalen Bruch. Aber ich denke nicht, dass Gudrun Ensslin, hätte sie gewusst, was sich entwickelt, überhaupt angefangen hätte.
Können sie den Bruch nachvollziehen?
Das war eine ganz andere Zeit. Damals war die politische Öffentlichkeit eine ganz andere als heute, man hat sehr viel mehr Anteil genommen.
Die RAF übt bis heute Faszination aus. Woran liegt das?
Vielleicht gerade an der Radikalität, an dem, was diese Leute sich damals getraut haben. Das ist aber nicht gleichbedeutend mit einer inhaltlichen Zustimmung.
Fragen: Jan Zier
Heute um 20 Uhr im „Hörkino“ des„Energiecafés“, Sögestraße/ AmWall