heute in bremen : „Bittersüßer Beigeschmack“
Die Hochschule für Künste eröffnet mit einem Tag der offenen Tür das umgebaute Gebäude für Musik
Zwei Jahre wurde in der Dechanatstraße umgebaut. Und das in einer Hochschule für Musik. War’s schlimm?
Andreas Gürsching, Dekan des Fachbereichs Musik: Naja, das war für alle Seiten schon ein besonderes Unterfangen…
Wie besonders war es denn?
Also wenn bei einer Gehörprüfung die Rüttelmaschine für Beton angeschmissen wird, dann können Sie eigentlich gleich aufhören.
Aber jetzt ist alles gut?
Ja, es sind nur noch Kleinigkeiten, die gemacht werden müssen und die Arbeitsbedingungen sind jetzt sehr sehr viel besser als vor dem Umbau.
Was denn zum Beispiel?
Wir haben ein ganz neues Übungsgebäude, ein elektronisches Studio und sehr viel bessere Aufführungs-Möglichkeiten. Zum Beispiel gibt es im Kammerkonzertsaal drehbare Elemente, um den Raum den Frequenzen der verschiedenen Instrumenten anzupassen. Und in die ehemalige Sternwarte, in den kleinen Turm soll noch eine Übungsorgel eingebaut werden.
Dann haben Sie gar keinen Grund mehr neidisch zu sein auf Ihre Kollegen und Kolleginnen von der Bildenden Kunst, die im schicken Speicher XI untergekommen sind?
Nein, wir freuen uns sehr im Zentrum der Stadt zu sein.
Na, dann feiern Sie heute mal schön.
Moment, ich möchte noch etwas sagen. Für uns hat dieser Eröffnungstag einen bittersüßen Beigeschmack wegen der Kürzungspläne. Wenn das so durchgesetzt wird, dann haben wir am Ende eine tolle Hülle, aber kein Personal, das sich darin aufhalten wird. Wir müssen ganz dringend für das Wintersemester drei Professuren besetzen, was wir wegen des Einstellungsstopps nicht können. Ich habe keine Ahnung, wer den Unterricht machen soll…
Interview: Eiken Bruhn
Programm von 11 bis 18 Uhr