heute in bremen : Kein blinder Aktionismus
Heute diskutieren ExpertInnen die Folgen des Klimawandels für Bremen
taz: Alle reden vom Klimawandel. Ist das jetzt schon unumkehrbar?
Bastian Schuchardt, Geschäftsführer von Bio-Consult, Gesellschaft für Umweltplanung und beratung: In Teilen schon. Die Emissionen lassen sich nicht schlagartig auf Null drehen. Darauf müssen wir uns einstellen. Auch über steigende Meeresspiegel oder die Erderwärmung gibt es keinen Disput mehr.
Was muss jetzt in Bremen geschehen?
Verschiedene Forschungsprojekte haben gezeigt, dass für Bremen steigende Meeresspiegel von besonderer Bedeutung sind. Da muss man jetzt anfangen, Vorsorge zu treffen, Strategien entwickeln, um Aufwand und Kosten zu begrenzen. Blinder Aktionismus hilft da nicht. Küstenschutz ist hier ein Thema, aber auch die Stadtentwässerung oder die Frage, wie man sich auf extreme Hitzeperioden einstellt.
Welche konkreten Maßnahmen schlagen sie vor?
Im Moment müssen in Bremen, ganz unmittelbar, keine Maßnahmen ergriffen werden. Der Hochwasserschutz beispielsweise ist gut.
Und was ist mit dem von der swb für Bremen geplanten Kohlekraftwerk?
Das ist natürlich grundsätzlich wenig hilfreich, wenn man die Emission von Kohlendioxid reduzieren will. Wir müssen mehr auf regenerative Energien und Einsparpotenziale setzen. Mit etwas mehr Enthusiasmus könnte man dann auch auf das eine oder andere Kraftwerk verzichten.
Interview: Jan Zier
Podiumsdiskussion mit Experten, VertreterInnen der swb, des Umweltressorts sowie den Grünen um 20 Uhr im Wallsaal der Stadtbibliothek