heute in bremen: Der schönste Arbeitsplatz der Welt

Die Agentur für Arbeit sucht zukünftige Windrad-Monteure

taz: Sie veranstalten Fortbildungen zum „Servicemonteur Windenergieanlagentechnik“. Ist das der Beruf der Zukunft?

Dieter Sommer, Leiter des Bremer „Windzentrums“: 93 Prozent unserer bisher 189 Absolventen haben versicherungspflichtige Anstellungen gefunden. Man muss allerdings die Höhe abkönnen. Im Sommer ist es der schönste Arbeitsplatz der Welt, aber wenn man im Winter in Hundert Metern Höhe die Rotoren wartet, bekommt man schon kalte Finger.

Wie viele Windräder stehen schon im Land Bremen?

Ungefähr 50 – ein Viertel davon in Bremerhaven.

Aber der Offshore-Ausbau stockt.

Das ist alles eine Frage des Standorts. Die Planfeststellungsverfahren laufen.

Was passiert, wenn sich der politische Wind dreht? Die Technik rechnet sich unter anderem durch vergünstigte Netzeinspeisegebühren.

Da ist aus meiner Sicht nichts zu befürchten. Es ist ja eine Industrie mit bundesweit 60.000 Beschäftigten aufgebaut worden. 500 davon sind in Bremen, bis 2008 sollen 200 dazukommen.

Und das Argument der Landschaftsverschandelung?

Ich kann gut nachvollziehen, wenn jemand sagt: Ich mag diese Ventilatoren am Horizont nicht. Diese Verspargelung könnte deutlich verringert werden, wenn man das „Repowering“-Verfahren, wie es derzeit in Bremerhaven erprobt wird, konsequent anwendet: Zehn alte Anlagen werden dabei durch sechs neue ersetzt, die sogar die dreifache Leistung bringen.

Fragen: Henning Bleyl

Fortbildungs-Informationen: 16 Uhr, Doventorsteinweg 44