heute in bremen : In den Niederungen der Praxis
Der Bürgermeister macht in Kulturpolitik
Heute Abend diskutieren Sie mit Jens Böhrnsen und Wolfgang Thierse. Freuen Sie sich darauf?
Anja Wedig, Leiterin des Jungen Theaters: Ja – irgendwo muss man doch mal loslegen können!
Der Bürgermeister will eine kulturpolitische Duftmarke setzen, Herr Thierse, Vorsitzender des SPD-Kulturforums, schwebt als Elder Statesman ein – was ist Ihre Funktion bei der Veranstaltung?
Ich bin die niedliche, hübsche Nachwuchs-Powerkünstlerin der Stadt Bremen, die aus den Niederungen der Praxis berichtet – stellvertretend auch für Männer, die nicht so gut aussehen.
Herr Böhrnsen geht bekanntlich gern ins Theater, allerdings nicht in Ihres – was erwarten Sie vom Bürgermeister?
Er war zwar noch nicht in einer Vorstellung, aber hat uns schon besucht – und dabei ist ein sehr gutes Gespräch entstanden. Hinterher gab es auf beiden Seiten mehr Verständnis.
Das Junge Theater klagt mit verlässlicher Regelmäßigkeit über zu späte Zuwendungsbescheide des Fachressorts.
Wir verlangen nicht mehr Geld, sondern nur, dass das bereits bewilligte irgendwann ausgezahlt wird. Wie viele andere versuchen wir seit Jahren, trotz widriger Zustände ordentliche Arbeit zu machen – aber unter solchen Bedingungen gilt: Projekte machen ist überhaupt nicht sexy.
Die Veranstaltung heißt ja auch „Luxus oder Lebenselixier“. Ein gern strapaziertes Gegensatzpaar, um „Kultur“ zu thematisieren.
Es ist halt ein Aufhänger, um ins Gespräch zu kommen. Wir werden heute Abend bestimmt auch auf die legendäre Frage der Kulturdeputierten zurück kommen, die von uns wissen wollte: „Was machen Sie eigentlich tagsüber?“
Fragen: Henning Bleyl
Podiumsdiskussion: 19 Uhr, Neues Museum Weserburg