heute in bremen : „Wir sind eine friedliche Branche“
Die deutsche Tiefkühltagung findet dieses Jahr in Bremen statt
taz: Herr Sassen, erwarten Sie heute hitzige Diskussionen?
Manfred Sassen (Geschäftsführer Deutsches Tiefkühlinstitut): Nein, wir sind eine friedliche Branche. Da wächst jeder still vor sich hin. Wenn der Markt gesättigt wäre – das könnte ein Problem sein. Aber das ist derzeit nicht in Sicht.
Vergangenes Jahr gab es aber Äger wegen umetikettierter Tiefkühlkost in Supermärkten …
Das hat mit Tiefkühlkost selbst nichts zu tun, sondern mit kriminellen Energien der Filialisten: Das sind schwarze Schafe. Wenn die Mitglied des Deutschen Tiefkühlinstituts gewesen wären, hätten wir die sofort ausgeschlossen.
Mitglied des Instituts zu sein ist ein Qualitätsausweis?
Ja.
Aber ein Label gibt es nicht…
Stimmt. Wir würden das zwar begrüßen. Aber wir sehen auch ein, dass es einfach schon mehr als genug Labels auf den Verpackungen gibt. Unsere Mitgliederliste steht im Internet.
Wo sind die aktuellen Trends? Bio etwa?
Bio ist generell ein Trend. Aber Tiefkühl-Kost und Bio zusammen sind in der Tat ein echtes Erfolgsgespann…
Weil das Risiko sinkt und das Ökogemüse dadurch für Discounter interessant wird?
Natürlich haben die Discounter daran einen Anteil. Aber das Tiefkühl-Gemüse ist im Zweifel auch die bessere Wahl, das wissen alle in der Öko-Branche. Wenn ich etwas beim Bio-Bauern direkt kaufe, habe ich vielleicht noch das Vertrauen, dass die Sachen am Morgen noch auf’m Feld waren. Aber im Laden – da ist das, was ich als frisch kaufe, schon zwei Tage unterwegs. In der Zeit verlieren grüne Bohnen die Hälfte ihres Nährwerts.
FRAGEN: BES
Tiefkühltagung, Maritim-Hotel, heute bis 6. 6., nicht öffentlich. Weitere Infos: www.tiefkuehlkost.de