heute in bremen : „Vögel gehören in die Luft“
Das Papageienschutz-Centrum lädt zum Tag der offenen Käfigtür ins Fluggehege
taz: Frau Willich-Braune, haben Sie noch Platz für Neuankömmlinge?
Elisabeth Willich-Braune, Papageienschutz-Centrum: Wir bekommen jeden Tag Anfragen, auch aus dem Ausland, aber wir haben einen Aufnahmestopp. Was wir allerdings derzeit noch gut gebrauchen könnten für einen Schwarm wäre ein Mohrenkopfweibchen. Das möglichst fliegen kann und nicht allzu krank ist. Viele kommen ja völlig verwahrlost zu uns und leben dann auch nicht mehr lange.
Wie viele sind es derzeit?
56 Papageien.
Und da geht gar nichts mehr?
Nein, nicht wenn wir die Tiere weiterhin so artgerecht wie möglich halten wollen. Wir helfen aber bei der Vermittlung von Plätzen. Das Fluggehege soll ja auch ein Anschauungsprojekt sein, damit Menschen, die Papageien haben, denen ein besseres Leben ermöglichen können.
Darf man nicht einmal Wellensittiche halten?
Vögel gehören nicht in Gefangenschaft. Jeder Vogel, der nicht wegfliegen darf, ist kaputt. Und Krummschnäbel, also Sittiche und Papageien gehören in ihre Heimatländer.
Hatten Sie selbst mal welche?
Wir hatten 30 Jahre lang Amazonen, Graupapageien und Mohrenköpfe, für die haben wir eine Großvoliere nach der anderen gebaut. Bis auf den ersten haben wir aber nie einen gekauft oder gezüchtet, die wurden uns immer gebracht. Als ich das erste Mal im Regenwald in Südamerika Papageien in ihrem Lebensraum gesehen habe, war mir endgültig klar, dass wir etwas tun müssen.
Können die Papageien im Fluggehege sprechen?
Das verlernen die ganz schnell wieder. Nur wenn sie aufgeregt sind, machen sie dann plötzlich wieder Telefone nach.
Eiken Bruhn
Führungen durch das Papageienschutz-Centrum (Salzburger Straße / Asternweg 2 a) von 14 bis 16.30 Uhr