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Archiv-Artikel

heute in bremen Steter Sturm auf „Rüstungshochburg“

FriedensaktivistInnen erinnern an tödliche Exporte

Von HB

taz: Herr Busche, wer ist aus Ihrer Sicht der schlimmste Bremer Waffenproduzent?

Ernst Busche, Bremer Friedensforum: Die Lürssen-Werft. Die baut schon seit Kaiser Wilhelms Zeiten Kriegsschiffe und exportiert sie unter anderem nach Indonesien und auf die Philippinen, Werft-Chef Friedrich Lürssen koordiniert bundesweit die Zusammenarbeit von BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) und dem Verteidigungsministerium. Der größte Produzent – nicht nur vor Ort, sondern deutschlandweit – ist allerdings EADS mit Raketen, Minen und Panzerteilen. Airbus als deren Tochterunternehmen baut gerade sechzig Truppentransporter der Marke A 400 M zum Stückpreis von 153 Millionen Euro.

Die wievielte Mahnwache Ihres Leben ist die heutige?

Das ist unzählbar. Mit dem Friedensforum sind wir nur jeden dritten Freitag eines Monats auf dem Marktplatz, aber ich mache zum Beispiel auch bei den Friedensfrauen mit.

Auf wie viel Interesse stoßen Sie mit solchen Aktionen?

Die Hälfte der Leute gehen vorbei, die andern lesen unsere Flugblätter. Von denen, die mit uns ins Gespräch kommen, hören wir nur Zustimmung: Statt Waffen sollten sich die Firmen auf sozial und ökologisch vertretbare Güter umstellen.

Könnten die Arbeitsplätze durch Konversion erhalten bleiben?

Ich denke schon. Und man muss bedenken, dass sie durch die Hochrüstung keineswegs sicher sind. Bei EADS ist der Abbau von bundesweit 10.000 Jobs angekündigt, Atlas Elektronik in Bremen streicht seit Beginn des Jahres 300 Arbeitsplätze.

Fragen: HB

Die gemeinsame Mahnwache von Friedensforum und DFG-VK findet zwischen 13 und 14 Uhr vor dem „Kapitel 8“ an der Domsheide statt. Weitere Informationen: www.bremerfriedensforum.de