heute auf der luneplate : „Er sollte ihn ab und zu besuchen“
Wirtschaftssenator Ralf Nagel stellt den Büffel Senatore vor. Er hat die Patenschaft übernommen
taz: Herr Biel, Wirtschaftssenator Ralf Nagel stellt heute der Öffentlichkeit sein Patenkind, das Bullkalb Senatore vor. Freut Sie das?
Peter Biel (Gründer des Deutschen Büffelverbandes und der Büffelfarm Hatten): Ich finde das eine tolle Anerkennung, wenn die Arbeit, die Wasserbüffel für den Naturschutz leisten, auch in höchsten Regierungskreisen respektiert wird. Schade, dass ich nicht dabei sein kann.
Die Herde auf der Luneplate kennen Sie?
Sicher, das sind ja Tiere von uns, die wir an bremenports verkauft haben!
Kennen Sie auch Herrn Nagels Patenkind?
Nein. Aber der Vater muss mein Stammbulle Valentino sein.
Die bremenports-Herde besteht aus 14 Tieren. Reicht das für die Mozzarella-Produktion?
Nein. Das kann da auch nicht das Ziel sein. Das ist dort ja eine Ausgleichsmaßnahme für den Hafenbau. Auf der Luneplate geht es um Landschaftspflege, das wird eben vom Wasserbüffel in einmaliger Form gemacht.
Warum?
Das hat ganz viele Gründe: Die Tiere sind sehr klimaresistent, und sie können gut in Feuchtgebieten leben: Die stehen bis zum Bauch im Wasser – und fühlen sich wohl. Außerdem verhindern sie die Verbuschung sehr effektiv: Die fressen nämlich alles – Disteln, Schilf, auch Salzgras. Und sie gedeihen dabei sogar. Sie haben einfach einen besonderen Verdauungstrakt.
Wie kann der Senator sein Patenkind verwöhnen?
Ich will mal hoffen, dass es nicht auf eine Senatorenbratwurst hinausläuft. Es ist so, dass die männlichen Tiere einen eher schweren Weg vor sich haben. Die werden selten älter als drei Jahre. Das wichtigste wird deshalb sein, dass er dafür sorgt, dass sein Zögling nach der Geschlechtsreife eine eigene Herde bekommt, also ein paar junge Damen, Färsen. Das Gelände ist ja groß genug. Außerdem sollte der Senator ihn ab und zu besuchen.
Läuft er nicht Gefahr, auf die Hörner genommen zu werden?
Gar nicht. Das sind sehr freundliche, liebe und manchmal geradezu anhängliche Tiere. Die Bullen lassen sogar Menschen auf sich reiten. FRAGEN: BES
Bullkalb, Senator und ökologisches Ausgleichskonzept sind heute ab 13 Uhr auf der Weide