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Archiv-Artikel

hamburger szene Freund Vattenfall

Manchmal bin ich richtig kindisch. Da möchte ich einfach nur spielen. Will mich erfreuen am Klimaschutz und mit andern feiern, dass wir die Katastrophe doch noch aufhalten können, weil: War alles nur Spaß!

An solchen Tagen – und gestern war so einer – freut es mich ehrlich, wenn ich fast 98.000 herzige Spielfigürchen vorm Hauptbahnhof sehe. Freund Vattenfall hat die kleinen schaukel-, aber nicht umkippbaren Männeken da hingestellt. Zwar nicht in Öko-Grün, sondern in Vattenfall-Orange, aber was soll’s.

Jedes symbolisiert eine Unterschrift für den Klimaschutz. Damit die Regierung endlich was tut. Naja, nicht direkt gegen Vattenfall-Moorburg und dessen mutmaßliche Emissionen. Aber immerhin für einheitliche Preise. Warum dann aber Vattenfall ständig die Energiepreise erhöhe, frage ich schüchtern. „Naja, die müssen ja auch intern wirtschaften“, sagt ein orangefarbener Vattenfall-Jüngling. Soso. Und was die hiesige Aktion denn so koste? „Weiß ich nicht“, lächelt er. Er weiß auch nicht, dass Vattenfall in Hamburg früher HEW hieß. „Ich bin aus Berlin. Ich toure mit den Figuren, wissen Sie“, erzählt er. Ja nun, da kann man nichts machen. Und wie viele Unterschriften sie in Berlin denn schon gesammelt hätten, frage ich. „Wissen wir nicht“, sagt die hinzugeeilte Kollegin. Aber die Figuren seien doch sicher am Vattenfall-Hauptsitz in Schweden gefertigt? „In Schweden?“, entrüstet sich da die Brünette. „Aber die kommen doch aus Skandinavien!“ PETRA SCHELLEN