hamburger szene : Blondinen-Parken
Auf dem Parkplatz vor dem Bahnhof Altona steht ein silberner Smart. Nein, er steht nicht, er fährt vor und zurück, halb schräg, und versperrt dabei den schmalen Weg. Dafür reicht sogar ein Smart. Immer zehn Zentimeter vor, dann ruckartig bremsen, zehn Zentimeter zurück, ruckartig anhalten. Es ist nicht ersichtlich, ob er in die große Parklücke einen Meter weiter will oder ob er versucht, umzudrehen. Beides wäre problemlos möglich, das Mini-Auto scheint also höhere Ziele zu haben. Daneben stehen zwei junge Männer und lachen. Irgendwas rufen sie in den Smart hinein. Doch das interessiert mich, die vorbei will, herzlich wenig. Kann man sich ja denken: blöde Sprüche über Frauen am Steuer, wahrscheinlich.
Seit zwei Minuten versperrt der Winzling nun schon den Weg. Ich verliere die Geduld und als er schon verdächtige fünf Sekunden steht, versuche ich mein Glück und will vorbeifahren. Doch, zack, in dem Moment setzt er wieder zurück. Noch abrupteres Bremsen – und eine wütende Frau, Marke Wasserstoffblond mit pinkfarbenem Oberteil, springt heraus und faucht mich an: „Siehst du nicht, dass ich einparke, Mann?“ Nee, das war nun wirklich beim besten Willen nicht zu erkennen. Aber ich bin ja auch gar kein Mann.STEFANIE HELBIG