hamburg heute : „Auf Langeweile folgt Aggression“
Ghetto einmal anders: „Gated Communities“ im Tanztheaterstück „Brickland“
taz: Frau Macras, was für ein Ort ist „Brickland“ und wer lebt dort?
Constanza Macras: Es handelt sich um eine umzäunte Luxussiedlung, dort lebt eine Gemeinschaft, die sich kategorisch abschottet. Brickland ist der Wunsch nach privilegierter Isolation, der Traum der Mittelklasse.
Die Bewohner schaffen sich ein vermeintliches Idyll, aber zu welchem Preis?
Der Preis der gekauften Sicherheit ist hoch, denn das Leben in Brickland folgt strengen Regeln und Auflagen. So ist die vermeintlich gewonnene Freiheit scheinheilig, denn sie bedeutet vor allem eins: Kontrolle.
Was passiert hinter den Zäunen?
Die dort lebenden Jugendlichen halten die Isolation kaum aus. Auf Langeweile folgt Aggression.
Ist „Brickland“ eine Metapher für die wachsenden Ghettos in der Welt?
Das Konzept ist austauschbar und ein weltweit verbreitetes Phänomen. Auf der einen Seite wachsende Slums der armen Bevölkerung, auf der anderen Seite abgeschirmte Wohlstandsinseln.INTERVIEW: WAC
Heute und 14. bis 16. März, 20 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20
Fotohinweis:CONSTANZA MACRAS, 38, ist Choreografin.