hamburg heute : Eigentum hinterfragen
Das Vorstadttheater St.Georg blickt in die Innereien einer aufgeputschten Wirtschaftswelt
Die Geschichtswerkstatt St.Georg versenkt sich nicht in nostalgische Rückblicke auf eine vermeintlich gute alte Zeit. Sie betrachtet die Gegenwart und was sie sieht, gefällt ihr nicht: Privatisierungen und Hedge Fonds scheinen auf dem Vormarsch, das Solidarprinzip dagegen auf dem Rückzug. Anlass genug für die Geschichtswerkstatt die Frage zu stellen: „Eigentum verpflichtet – zu nichts?!“ und mit dem Ausrufezeichen zart anzudeuten, dass man die Frage für eine rhetorische hält .
Antworten oder zumindest Annäherungen sollten eine ganze Reihe von Veranstaltungen bringen, die von der philosophischen Diskussion – „Ist Eigentum Diebstahl?“ bis hin zum Anschauungsunterricht vor Ort reichten: Da wanderte man durch St.Georg und fragte sich, wem eigentlich der Stadtteil gehörte und was man von der Umwandlung der Mietwohnungen in teure Eigentumswohnungen zu halten habe.
Nun steht am Ende eine szenische Lesung nach dem Theaterstück „wir schlafen nicht“ von Kathrin Röggla. Die hat dazu Interviews mit Menschen aus den Zentralen des rastlosen Wirtschaftslebens geführt, nach Konkurrenz, Hierarchien, Erfolg und Privatem gefragt und daraus ein Gegenwartsporträt gemacht. Zeigen wird es die Vorstadtbühne St.Georg. GRÄ
20 Uhr, Pausenhalle Heinrich-Wolgast-Schule, Carl-von Ossietzky-Platz