hamburg heute : Endlich Mönch sein
Für sein „Ouzo-Orakel“ erhält Ironie-Autor Frank Schulz den Irmgard-Heilmann-Preis
Den Irmgard-Heilmann-Preis der Hamburgischen Kulturstiftung bekommt der 1957 in Hagen bei Stade geborene Frank Schulz heute für den Roman „Das Ouzo-Orakel“. Der zweijährlich verliehene Preis würdigt die beste Neuerscheinung eines Hamburger Autors. Erklärte Kriterien: sprachliche Präzision und innere Geschlossenheit des Textes.
„Für das geschickt gestaffelte und geschachtelte Geständnis einer seelischen Verwundung“ hat nach eigenen Angaben die Jury den diesjährigen Preis an Schulz vergeben und „für ein pralles, bis über den Bandrand geerdetes Erzählen und einen zwinkernd-menschenfreundlichen Tonfall“: Ins Paradies der Kindheit sehnt sich auch im letzten Teil von Schulz’ „Hagener Trilogie“ der Ex-Schwerenöter Bodo – nur, dass er Teile seiner einstigen Dorfgemeinschaft diesmal in einem griechischen Kaff vorfindet.
Und was tut die Hauptfigur Bodo, bekannt schon aus „Kolks blonde Bräute“ und „Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien“, nach überstandener psychotischer Phase? Ist auf Läuterung bedacht. Teilt seinen Tag strikt in Griechischlernen, Schwimmübungen, Ess- und Schlafphasen ein – und hofft so, endlich mönchisch leben zu können. In sein privates Arkadien bricht allerdings seine Jugendliebe ein, und vorbei ist es mit der Ruhe.
Und Frank Schulz? Hat einen würdigen Schlussakkord hinter seine Trilogie gesetzt – preiswürdig. PS