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Archiv-Artikel

hamburg heute Jazz auf Jiddisch

Die Sängerin Theresia Tova präsentiert im Polittbüro ein Stück über polnische Partisanen

Von PS

Die bereits mannigfach gefeierte und mit Awards bedachte Alleinunterhalterin Theresa Tova hat jetzt ihr erstes Bühnenstück geschrieben – über ein Thema, über das man hierzulande wenig weiß: die polnischen Partisanen im Zweiten Weltkrieg. Tova verarbeitet das Schicksal ihrer Mutter, die in den polnischen Wäldern gegen die Deutschen kämpfte. Etliche polnische Juden waren beim Einmarsch der Deutschen dorthin geflohen. Nach Kriegsende mühten sie sich – wie Theresa Tovas Mutter – um den Aufbau einer neuen Existenz.

„Still the Night“ heißt Theresa Tovas Stück, das Facetten dieser Epoche mit Hilfe ihrer Familiengeschichte darstellt. Es ist ihr ein Bedürfnis, all dies zu offenbaren. „Als Schauspielerin habe ich fast mein ganzes Leben damit verbracht, etwas zu sein, das ich nicht bin“, sagt die in den USA lebende Künstlerin. „Mein Eltern mussten ihre wahre Identität verbergen, aber durch ‚Still the Night‘ kann ich sie laut heraussingen.“

Seit 25 Jahren steht Tova auf der Bühne. Ungeduldig mischt sie Jazz mit Elementen jiddischer Musik. Und damit sind nicht nur die sehr unterschiedlichen Harmonien dieser Stile gemeint, die gelegentlich in der Klezmer-Musik zusammenfinden, sondern auch die Sprachen – eine Mixtur, die die Wanderung zwischen den Kulturen spiegelt, die Theresa Tovas Familie schon so lange praktiziert. PS

heute, 20 Uhr, Polittbüro