hamburg heute : „Um autofreie Innenhöfe herum“
Im Kultwerk West diskutiert ein Psychologe über neue Wohnformen
PETER RIEDESSER, 62, ist Direktor der Klinik für Kinder- und Jugend-PsychiatrieFOTO: UKE
taz: Worum geht es heute im Kultwerk West?
Peter Riedesser: Darum, wie eine menschenfreundliche Architektur realisiert werden kann.
Weshalb trifft sich ein Psychologe mit der Baubranche zum Gespräch?
Weil es um Architektur geht, die die Beziehung zwischen den Generationen verbessern soll.
Wie kann generationenübergreifendes Wohnen denn aussehen?
Indem eine Architektur geschaffen wird, in der möglichst um autofreie Innenhöfe herum alle Altersstufen langfristig in Beziehung sind. Dann würde die Einsamkeit in der Kindheit reduziert werden, und es gäbe keine isolierten Altersheime mehr.
Ziehen wir mit solchen netten Wohnprojekten Nesthocker heran?
Man würde das Modell eines afrikanischen Dorfes realisieren. Dort gibt es auch keine Nesthocker. Die Autonomiewünsche der Jugend sind so groß, dass dies bei einer normalen Entwicklung nicht zu befürchten ist.
Interview: MAIKE WÜLLNER
„Neue Wohnformen“, Diskussion, 20 Uhr, Kultwerk West