hamburg heute : Enthauptet in die Klimakatastrophe
Ausgerechnet am Denkmal für Klaus Störtebeker startet die GAL heute ihre Klimaschutzwoche
Vor gut 600 Jahren ging Klaus Störtebeker auf dem Grasbrook seines Kopfes verlustig. Das sei aber kein Grund, findet der bei den hiesigen Pfeffersäcken seinerzeit äußerst unbeliebte Seeräuber, nun auch noch kopflos in die Klimakatastrophe zu steuern. „Die Flut kommt schneller, als manche denken“, wird der sturmerprobte Likedeeler heute um 12 Uhr vor seinem eigenen Denkmal warnen – den Hals geschmückt mit einem neumodischen Rettungsring.
Damit outet Hamburgs einstiger Senatsfeind Nummer 1 sich als Sympathisant der Grünen: Die nämlich veranstalten in der Woche vor der Klimakonferenz auf der indonesischen Insel Bali bundesweite Klima-Aktionstage, und die GAL in Hamburg mischt da natürlich mit – nicht nur wegen der Bürgerschaftswahl.
Und so wird Störtebeker auf Bitten von Spitzenkandidatin Christa Goetsch und Parteichefin Anja Hajduk vor dem Kohlekraftwerk Moorburg warnen, die Senkung des privaten und industriellen Energieverbrauchs fordern und eine sonnige Zukunft mit sauberem Strom aus regenerativen Quellen skizzieren.
Denn dass Ressourcen endlich sein können, weiß der alte Freibeuter aus eigener Erfahrung: „Stürz den Becher“ wurde er genannt, und meist war dieser danach leer, der Klaus aber noch immer durstig. SMV
12 Uhr, Störtebeker-Denkmal, Großer Grasbrook