grüne werden jünger : Die alten Zeiten sind vorbei
Der Generationswechsel in der GAL hat zwei Gründe: Zum einen ist das Personaltableau der Regierungspartei schmal – die profiliertesten Gesichter sitzen naturgemäß im Senat oder bekleiden in der Fraktion zentrale Funktionen.
KOMMENTAR VON MARCO CARINI
Zum anderen passt die Verjüngung zum neuen schwarz-grünen Gewand. Mit Fegebank und Tjarks rücken zwei NachwuchspolitikerInnen in die erste Reihe, denen die ideologischen Frontstellungen der achtziger und neunziger Jahre genauso fremd sind, wie die Frage, ob sich eine GAL überhaupt an einer Regierung beteiligen dürfe.
Die im Bürgertum angekommene GAL hat das Spitzenpersonal, das sie verdient: Unideologisch, pragmatisch, regierungsorientiert. Die Newcomer werden es schwer haben: Das Machtzentrum der GAL wird künftig zwischen Senat und Fraktion liegen, die Partei an die Peripherie rücken. Ob diese Tendenz gerade von den politischen Leichtgewichten Fegebank und Tjarks gestoppt werden kann, ist fraglich.
Wo immer grüne Blütenträume im Bündnis mit der CDU nicht eingelöst werden können, wird sich der Unmut in der Partei konzentrieren. Dass dem neuen Spitzenduo der Spagat zwischen Koalitionskritik und Loyalität, zwischen innerparteilicher Geschlossenheit und lebendiger Diskussion gelingt, wird es noch beweisen müssen.