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Archiv-Artikel

galerienspiegel

Von PS

Auf hoher See – Photographien von Jean Gaumy: Die Skagen-Maler wussten es, der bretonische Autor Pierre Loti hat es in seinem Roman „Islandfischer“ beschrieben: das Elend der am Ufer zurückgebliebenen Angehörigen, die Furcht von Frauen und Kindern, dass ihre Männer und Väter nie wiederkommen könnten. Vorsicht und Respekt, Abgründiges und scheinbar Romantisches vereint der 1948 geborene französische Fotograf Jean Gaumy, der inzwischen in der Normandie lebt und in den Achtzigern das Leben von Fischern an Bord ihrer Trawler teilte und dies dokumentiert hat. Als „unerbittlich“ hat er manche Fotos bezeichnet, als idyllisch andere, und dies umreißt sein zentrales Anliegen: wertfrei Facetten ein- und derselben Welt zu zeigen.

Eröffnung: Fr, 20.8., 20 Uhr, Kaispeicher A, Dalmannkai; Mi–So 12–19 Uhr; bis 30.9.

„fischers fritze“ – Dichtung und Kunst im Schulmuseum: Sie gehören zu jenen Idiomen, die man, fremdsprachenbeflissen, nicht nur niemals behalten, sondern auch kaum je korrekt aussprechen wird: Jene zweifelhaft wahren, politisch mäßig korrekten, mit Humor verschiedenster Art gesegneten Zungenbrecher-Kalauer, wie sie jetzt das Hamburger Schulmuseum zeigt. Ulf Borgmann hat sie erfunden, Franz Zauleck die Illustrationen geliefert, und Kinderbilder sind auch dabei, geschaffen in einem Workshop zu dem ergiebigen Thema.

Eröffnung: Fr, 20.8., 18.30, Schulmuseum, Seilerstr. 42; Mo–Fr 8–16.30; So 12–17 Uhr; bis 22.10.

Macht – Selbst essen macht fett: Wie mächtig ist das, mit dem man sich nährt; wie schnell können Süchte entstehen, wo verläuft der Grat zwischen Genuss und Disziplin? Facetten, die nicht nur in den Geschichten vom Riesen Nimmersatt oder vom Suppenkasper illustriert werden, sondern auch in der Gruppenausstellung, das Reflexe und Gewohnheiten verschiedenster Art reflektiert.

Eröffnung: Fr, 20.8., 20 Uhr; Galerie Morgenland, Sillemstr. 79; Di+Mi 13–18 Uhr; bis 15.9.

Jaakov Blumas: Viel ist schon geforscht und vermutet worden über jenen Spalt zwischen Realität und Traum, der Phantastisches, Paranoides und Geniales generiert, je nach Perspektive. Vielleicht versteckt er sich in jenem winzigen Moment zwischen Schlaf- und Wachbewusstsein. Der aus Litauen stammende, seit 1982 in Hamburg lebende Jaakov Blumas sucht dieses Phänomen in geometrisch organisierten Bildern zu ergründen, bastelt an einer Architektur, die Realität und Fiktion verbindet und gelegentlich die das Bild hinterfangende Wand einbezieht.

Eröffnung: Fr, 20.8., 19 Uhr, Galerie Ruth Sachse, Sillemstr. 76 A; Di–Fr 10–17 Uhr; bis 30.9. PS