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Archiv-Artikel

fundgrube: der eigene swing Farb- und Harmonielehre nach Feng Shui

Von MIKAS

Wird Feng Shui allgemein vor allem mit Körper- und Raumformen in Verbindung gebracht, wendet Gudrun Mende in dem vorliegenden Buch die Harmonielehre auf das Gebiet der Farben an. Die Feng-Shui-Beraterin nennt ihre Schrift ein „Arbeits- und Projektbuch“, und in diesem Sinn wird der Leser mit kleinen Aufgaben in das Auffächern des Themas integriert.

Im Grundlagenteil, der etwa ein Drittel des Buches umfasst, wird der Leser in angenehm kursorisch geschriebenen Texten mit den verschiedenen Bestandteilen des Feng Shui vertraut gemacht. Die drei Grundprinzipien, nämlich das Aufspüren des „eigenen Swings“, den Relationen von Mensch und Raum und die Wahrnehmung von Harmonie und Balance, werden anschaulich dargestellt.

Warum fühlt man sich an bestimmten Orten der eigenen Wohnung beengt, an anderen dagegen angenehm entspannt? Warum verliert man an seinem Schreibtisch schnell die Konzentration, während man vom schnöden Holzstuhl nebenan gar nicht mehr aufstehen möchte? Dem Wohlbefinden genügt nicht allein das schöne Möbel oder viel Platz – die Dinge müssen auch in einer Konstellation zueinander stehen, die den Wünschen etwa nach einem freiem Blick oder dem Gefühl von Geborgenheit gerecht werden.

Die Empfindung für die Harmonien im Raum, in der Wohnung oder gar im Haus wird vor allem in dem Projektteil geschult. Anhand verschiedener Beispiele zeigt Mende, wie mit Farbveränderungen das Lebensumfeld einen ganz anderen Charakter erhalten kann.

Der „Kick“ liegt oft im Detail: Schon ein farblich abgesetzter Bogen über einer Tür verstärkt visuell die Torwirkung und macht die Trennung von innen und außen bewusst, monochrome Wandelemente an der Wand ersetzen Bilder und geben dem Raum Rückhalt. Schon so kleine Eingriffe wie Farbflächen in der Ecke des Wohnzimmers, die mit den Wänden des Esszimmers korrespondieren, lassen gewünschte Beziehungen zwischen zwei getrennten Orten in einer Wohnung entstehen.

Der Wert des Buches liegt in der Haltung der Autorin, dem Leser Feng Shui als Hilfsmittel nahe zu bringen und nicht als allgemein gültige Lehre. Selbst wer Farben nicht primär den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zuordnet, geschweige denn sich in den Lebenstrigrammen wiederfindet, wird sich nicht der beschriebenen Wirkung von Farben verschließen können. Insofern ist das Buch über Feng Shui hinaus ein hervorragender Ratgeber, der vor dem Einsatz von Farben im eigenen Lebensumfeld konsultiert werden sollte. MIKAS

Mende, Gudrun: „Farbe und Feng Shui. Raumgestaltung mit den fünf Elementen“. Verlag Georg D. W. Callwey, München, 160 S., 39,95 €